Ein windiges Wochenende

„Eigentlich“ wäre ich Sonntag gern auf einen Flohmarkt gefahren, aber irgendwie sagte mir meine „innere Stimme“ „Schnapp dir einen Tee und hock dich aufs Sofa“. Was ich auch tat und was sich als weise Entscheidung herausstellte. Zum Nachmittag wurde der Himmel immer grauer und die Fichten um unser Häuschen wackelten immer mehr. Nach einer kurzen Runde durch den Garten prasselten die ersten Zweige zu Boden, die Fichtenzapfen klammerten sich tapfer an den Ästen fest und die Baumspitzen schwankten wirklich mehrere Meter hin und her. Als dann noch das Dach von Nachbars Billig-Baumarkt-Carport in Brocken durch unseren Garten flog und gegen alles schepperte was im Weg war, habe ich den geordneten Rückzug ins Haus angetreten. Seit Kyrill weiss ich, dass auch unser Dach vor fliegenden Dachschindeln nicht sicher ist. Sturmtief „Xynthia“ fegte über Nordhessen. Zwischendurch merkte man auch mal Schwankungen im Stromnetz aber unser Häuschen blieb heil.

Mal Zeit um mit dem Tee in der Hand in Ruhe nachzudenken.

Was passiert gerade mit Mutter Erde? Vor allem in den letzten Wochen?

Ein eisiger Winter, der soviel Schnee brachte wie lange nicht mehr, Erdbeben auf Tahiti und in Chile, Stürme, Überschwemmungen, ein Eisbrocken groß wie Luxemburg, der auf Australien zu treibt. Dazu Tote und Verletzte ohne Zahl, zerstörte Gebäude und unendliches Leid.

Für mich fühlt es sich so an, als ob Mutter Erde langsam aber sicher die Nase voll hat. Voll davon, dass wir (im wahrsten Sinne des Wortes) auf ihr herumtrampeln. Wie würde ich mich fühlen, wenn man Löcher in mich bohrt, mein Blut vergiftet, meine Haare ausreißt, meine Kinder reihenweise tötet, meine Haut zerfetzt – und das alles ohne einen Gedanken an mich und ohne jeglichen Respekt? Ich bewundere Mutter Erde für ihre Geduld – ich hätte nicht so lange gewartet, bis ich mich mit einem wilden Schrei all dieser nervigen Plagegeister auf einmal entledigt hätte! Ich frage mich was noch alles passieren muß ehe die Menschen merken, dass sie gerade das töten, auf dem sie stehen und was sie am Leben erhält. Ich möchte schreien: Leute aufwachen! Stop! Wenn die Erde untergeht seid ihr alle platt, ob reich oder arm. Ins Weltall auswandern is‘ nich‘!

Ich hoffe imm er noch, daß die „Spezies Mensch“ endlich mal den Kopf zum denken benutzt (und nicht nur, damit es bei schlechtem Wetter nicht in den Hals regnet). Und ich bedanke mich bei Mutter Erde, daß sie immer noch SO viel Geduld mit uns hat.

Zumindest bis jetzt……

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