Zu viel hatte ich zu tun und zu wenig Zeit, um mich um mich selbst und auch um mein Tagebuch zu kümmern.
Gut getan hat mir der Streß nicht – es ging mir zwischendurch sogar ausgesprochen mies. Bei zu viel Druck reagiert mein Organismus prompt: Herzrhythmusstörungen, Schlafprobleme, dauernde Müdigkeit – ich kenne das. Das Hauptproblem hat sich seit einem Telefonat gestern Abend verflüchtigt: Ab sofort ist mein Job in einer örtlichen Tankstelle Geschichte. „Unüberbrückbare Differenzen“ zwischen mir und meiner „Chefin“ könnte man das wohl nennen. Ich würde es eher als völlige Inkompetenz gepaart mit Existenzangst und daraus resultierendem Mobbing seitens der „Führungsebene“ nennen. Egal wie, ich bin endlich wieder frei. Ich habe die frohe Botschaft erst mal sacken lassen und einen ausgiebigen Spaziergang durch die Nacht gemacht. Und ich musste erfreut feststellen, dass die Sterne doch noch leuchten. Ich hatte sie nur hinter all den Wolken nicht mehr wahrnehmen können.
Heute ist noch Pause angesagt, Kuscheln mit den Spätzchen und erst mal wieder atmen können. Und mich über meinen Mann freuen, der mir bei der ganzen Geschichte Schutz und Stütze war und mich vollkommen unter seine Flügel genommen hat. Ohne ihn hätte ich das nicht geschafft. Ich bin erleichtert, dankbar und noch ziemlich müde, aber so glücklich wie seit Wochen nicht mehr.
Ich bin frei und ich lebe!