liegen so dicht beieinander.
Gestern waren mein Mann und ich noch mit meinen Eltern zum Candle Light Dinner in mittelalterlichem Ambiente. Das Essen war traumhaft, wir hatten viel Spaß und ein extra für uns entfachtes Kaminfeuer. Papas nachträgliches Geburtstagsessen war ein richtiges Fest.
Heute sitzen wir Mittags bei meiner Schwiegermama und erfahren ganz zufällig zwischendurch, daß ein alter Kumpel von uns wohl letzte Woche verstorben ist. Derjenige, im gleichen Jahrgang wie mein Mann, war schon länger auf Hilfe und Pflege angewiesen. Wir wussten auch, dass er im Krankenhaus war. Aber zu einem Besuch hatte es in den letzten Wochen nie gereicht. Immer kam etwas dazwischen. Nun haben wir einen Punkt mehr auf der Liste der verpassten Gelegenheiten. Nichts, was man mehr sagen oder tun könnte. Wir wissen nicht mal, wann und wo er beigesetzt wurde, da es nur einen winzigen Nachruf seiner engsten Freunde gab.
Ich bin traurig und beschämt.
Traurig, weil derjenige so früh gehen musste.
Traurig, weil ich nicht mal weiss, wo und wann er begraben wurde.
Beschämt, weil ich es nicht geschafft habe, ihn nochmal zu besuchen. Weil der Besuch wieder mal hinausgeschoben wurde, obwohl er doch dringlich gewesen wäre.
Beschämt, weil ich mich nicht durchsetzen konnte, was den Besuch anging. Oft genug hatte ich das Thema angesprochen.
Beschämt, weil ich die Ahnung hatte, dass es füreinen Besuch bald zu spät sein würde und ich mich doch nicht mit ausreichend Energie dafür eingesetzt habe.
Und so kann ich einem ehemaligen Motorradclubkameraden und altem Bekannten nur eine gute Reise wünschen. Wohin auch immer der Wind ihn trägt.