wurde mir gestern geboten. Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein, dazu aber ein eisiger Ostwind und schneidende Kälte. Der Besuch auf einem Flohmarkt wurde kürzer, als gedacht. Es waren wenig Stände da und dazu war es einfach saukalt!
Bei uns im Tal lässt sich der Frühling jetzt wenigstens erahnen. Überall im Garten zeigen sich zarte grüne Triebe und die Federbällchen im Garten singen, was die Kehlchen hergeben. Am Nachmittag wuden wir gestern von einem ganzen Trupp Bachstelzen überrascht, die wohl gerade als Reisegesellschaft aus dem Winterquartier eingetroffen waren. Die Kerlchen trippelten über unsere (zum Glück sehr ruhige) Straße, und sahen absolut nicht begeistert aus. Dann schlüpfte der gesamte Trupp nach und nach in einen ausgesprochen dicht gewachsenen Lebensbaum unseres Nachbarn. Ich hoffe die Kleinen haben dort drin etwas Schutz vor dem Wind gefunden. Sicher hatten sich die winzigen Reisenden ihre Landung hier nicht so sibirisch vorgestellt. Heute schien auch zum Glück die Sonne, und an geschützten Ecken wurde es sogar für kurze Zeit mal warm. Da werden die Bachstelzen bestimmt etwas Essbares gefunden haben. Unser Rotkehlchen ist auch aktiv und hat den Neuankömmlingen sicher einen Weg zum Futter zeigen können. Und Mutter Natur lässt ihre Kleinen eh nicht im Stich.
Ach ja, die Heimfahrt gestern: Ich liebe die Straßen durch den Reinhardswald, da man dort kilometerlang entspannt dahinrollen kann und die Natur ringsum einfach ein Fest fürs Auge bietet. Wo sonst kann man locker eine halbe Stunde auf befestigten Straßen ganz legal durch den Wald fahren? Auch bei dieser Fahrt wurden wir nicht enttäuscht. Ein Winter-Wunderland mit Kalenderblattmotiven in Serie. Gut einen halben Meter Schnee, und eine Stimmung wie im Januar. Unberührte Schneeflächen, höchstens von einigen Tierspuren durchbrochen. Auch wenn die Fotos „nur“ vom Mobiltelefon gschossen wurden, und das aus dem Auto heraus und teilweise durch die -ähem- nicht so saubere Frontscheibe, geben sie doch die wunderschöne Winterlandschaft gut wieder.
Der Heimweg durch Wald und Feld bei Freienhagen bescherte dann noch eine Schneewehe im XXL-Format. Heimtückisch hatte sie sich, unterstützt vom fiesen Ostwind, auf die Landstraße geschlichen, und diese mit einer mehr als dicken Lage Schnee bedeckt. Daswar offensichtlich für den Daimlerfahrer vor uns am Hang ein echtes Problem: Mit eingeschlagener Lenkung und durchdrehenden Rädern hate er sich mit seinem dicken Benz richtig festgefahren. Das Auto drehte sich immer weiter quer zur Fahrbahn und war drauf und dran, die Durchfahrt zu versperren. Tzzz, nahezu jeder hier aus der Gegend weiss, wier man aus einer solchen Lage in nullkommanix wieder herauskommt: Lenkung gerade, ein bis zwei Gänge höher schalten, nicht so wüst ans Gas und eventuell rausschaukeln. Klappt ja bei allen anderen auch. Und auch wenn mein Männe und ich sonst sehr hilfsbereit sind – diesmal waren wir es mal nicht. Zitat Ehemann:“ Lass den mal rumeiern. Entweder er lernt es oder der ADAC hat was zu tun.“ Tja…
Also den Dieselbesen etwas beschleunigt, auf die leere Gegenfahrbahn und in einer schönen Schneewolke am feststeckenden Verkehrshindernis vorbei. Das packt das „Merivchen“ mit Winterreifen locker. Der hat schon ganz andere Straßenverhältnisse mit Leichtigkeit weggesteckt.
Hach – ich liebe den Winter immer noch und trotzdem. Aber was war das für ein schönes Gefühl, als wir nach Hause kamen: Schneefreie Äcker, das erst zarte Grün….Frühling, wo bist du?