Veränderung?

Heute war ein ausgesprochen interessanter Tag, was das ThemaVeränderung angeht. Zuerst hatte ich ein langes Gespräch mit einem Kunden, der mir ausgesprochen lieb ist. Es ging um Veränderungen an und mit sich selbst. Veränderungen, die auch dann noch eintreten, wenn man sich aus dem Alter des „alles ausprobieren Wollens“ schon längst herausgewachsen glaubt. Manchmal ist ein Schicksalsschlag oder ein heftige Krankheit der Auslöser. Ich sehe solch einen Moment  als eine Art Initiation. Man wird gezwungen, sich mit sich selbst zu beschäftigen und sich auf wesentliche Sachen zu konzentrieren. Und plötzlich entdeckt man, dass man neue Vorlieben und Abneigungen entwickelt und sich regelrecht häutet. Was gestern noch farblich passte, wird heute aussortiert, Geschmack und Geruchsempfinden können sich ändern und auch die Sicht auf viele Dinge wandelt sich. Ich meine, dass man solch eine Entwicklung einfach ihren Weg gehen lassen sollte. Ohne Einschränkungen, was denn „die Leute“ dazu sagen. Und ohne Angst, so lange es sich für den Betreffenden gut anfühlt. Sich selbst und auch anderen ehrlich gegenüberzutreten, erfordert Mut und befreit ungemein – wenn man diesen Schritt erst einmal gewagt hat.

Und passend zum Thema hockte ich mit einer ganz lieben Freundin vorhin bei einer Tasse Tee. Auch in diesem Gespräch ging es um Veränderung. Die Veränderung des (hm, wie sag ich es jetzt) „Hexe-sein-Gefühls“. „Heidentum“ und „Hexe-sein“ bekommt in der letzten Zeit für mich einen bedenklichen Beigeschmack, der mir so gar nicht munden mag. Auch wegen der ganzen  (hmpf)  „Eso-Fraktion“ mit ihren Einweihungen, Lehrbriefen und Meistergraden, die alle ordentlich Geld kosten und für sich in Anspruch nehmen, das Nonplusultra auf dem Weg zur inneren Zufriedenheit zu sein. Dazu eine Unzahl von 0900 „ruf-mich-an“ Lebensberatungen, die via Telefonleitung „einfühlsame“ Beratung in allen Lebenslagen bieten. Und nicht zuletzt die zahllosen Bücher zum Thema und die entsprechenden Seiten im Internet.

Und auch wegen des ganzen „Neuheidentums“, das jetzt auch noch politisch wird.
Dabei ist es mir egal in welche politische Richtung es geht – ich lehne so eine Vorgehensweise strikt ab. Und so frage ich mich langsam, als was ich mich jetzt eigentlich noch oder doch neu  bezeichnen soll.

Was tun, wenn man sich zu keiner Gruppierung zugehörig fühlt? Wenn man Magie auch beim Kochen wirken kann und dafür keinen Ritualplatz und passende Roben braucht? Wenn man Jahreskreisfeste feiert, wenn und wie einem danach ist und wenn man einfach mal nichts macht? Wenn man seine eigenen Wege entwickelt und sich nicht an das hält was einem zig Bücher in den unterschiedlichsten Formen als den „wahren Weg“ vermitteln wollen?

Meine momentane Antwort:

Ich bin Hexe, als eine, die zwischen den Welten hockt und auf jeder Seite des Grenzzaunes ein Bein baumeln lässt. Ich bin „alten Glaubens“ und orientiere ich an den Wurzeln meiner Vorfahren und an alten Überlieferungen. Ich fliege frei, sowohl im Glauben als auch im Handeln. Ich bin mir und meinen Göttern verantwortlich. Mein Weg ist eben MEIN Weg.Und wer weiss….vielleicht nehme ich irgendwann einen Nebenpfad, einen Umweg, eine Abkürzung……..

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