Endlich mal positive Nachrichten

Ich kann etwas Erfreuliches vermelden. Meine Mama hat die, leider unausweichliche, OP gut überstanden und ist seit einigen Tagen wieder zu Hause. Wir freuen uns beide, dass mein „Hühnchen“ wieder da ist. Sie braucht noch viel Ruhe und muss erst eimal wieder etwas aufgepäppelt werden, aber das Essen schmeckt langsam wieder und ihren Humor hat sie auch noch. Der erste WinterlingZur Begrüßung zeigte sich bei Mama im Garten, vorsichtig unter dem Laub hervorlugend, der erste kleine Winterling.

Ich freue mich nicht nur über Mama, sondern auch (wer hätte das gedacht) auf meinen OP Termin. Ja, das liest sich hier langsam wie ein Bericht aus dem Krankenhaus, lässt sich aber nicht ändern. Noch eine Woche, dann habe ich es um diese Uhrzeit schon hinter mir und alles ist gut. Ich unterstelle das jetzt mal meinem Schicksal und sehe die Sache nur positiv. Angst habe ich keine, nur das feste Ziel in einigen Wochen endlich wieder mein Fahrrad benutzen und durch Wald und Wiesen streifen zu können. Zudem bin ich mit dem Wildkräuterweib gerade voll in der Planung für 2014, was unsere Auftritte betrifft. Und wenn die Saison im Frühjahr losgeht, möchte ich beweglich und fit sein.

Heute war aber draußen wieder einmal der vorsichtige Pinguingang über Eis und Schnee angesagt.  Da meine Mutti noch nicht vor die Tür mag, bin ich für sie unterwegs gewesen und habe „Beweisfotos“ gemacht. FamiliengrabUnd ein Besuch auf dem Friedhof gehört bei uns immer dazu. Das ist jetzt aber weder traurig noch morbide. Das Familiengrab ist bunt und individuell und wie besuchen unsere Angehörigen dort fast so, als ginge man einfach „auf ein Schwätzchen vorbei“. Oma bekommt regelmässig eine frische Kerze gebracht, da sie es im Leben immer gern warm hatte. Papas Kranz wurde kontrolliert und für bestens befunden. Opa bekam ein freundliches „Hallo“. Ich musste noch einige Sachen zu meinem Vater sagen, und das geht momentan gerade an seinem Grab am besten. Manchmal bringe ich ein Räucherstäbchen mit, was mir schon öfters erstaunte Blicke der anderen Friedhofsbesucher eingebracht hat. Na und?

Auch die vor kurzem verstorbene Nachbarin habe ich in aller Ruhe besucht. Zu ihrer Beerdigung war mir am Grab einfach zu viel Rummel, und den mag ich auf dem Friedhof überhaupt nicht. Still und einsam lag der neue Teil des gefrorene SchönheitFriedhofes da, die Wege nur von einigen Tierspuren im Schnee gezeichnet.

Die vielen Blumen auf Irmgards Grab waren vom Frost konserviert worden, und die Schönheit der voll erblühten Rosen in eisiger Starre bis zum nächsten Tauwetter festgehalten. Der Kontrast der roten Blüten mit dem dunklen Grün und dem weißen Schnee war wunderschön. Wie bei ihrer Beisetzung piepste plötzlich ein Vogel in nahen Baum. Eine aufgeregte Elster kommentierte meine Anwesenheit mit empörten Tönen. Es war kalt, einsam und so unglaublich friedlich. Ich ging mit einem Lächeln.

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