Ich schreibe!

Und zwar diesmal ordentlich und reichlich.

Schuld ist ein guter Freund, der mir vor einigen Wochen mal gewaltig den Kopf gewaschen hat. Wir haben zusammen an einem Artikel gearbeitet, den er mich zu schreiben bat. Und die abendliche Diskussion (ok, es war auch einiges an Whiskey dabei, der bekanntlich die Zungen lockert) führte zum Thema Schreiben oder nicht.

Und zack kriegte ich mal so richtig mein Fett weg. Daß ich schon längst mehr geschrieben und veröffentlicht haben könnte. Ich nur noch nichts in dieser Richtung getan hätte, weil ich mir selbst im Weg stehen und nicht an mich glauben würde usw. BOING! Das saß! Ich musste an dieser Ansage erst mal ordentlich knabbern. Aber (und das weiss der Schurke sicher genau) mein Ehrgeiz ist geweckt.

Klar habe ich schon ein Buch angefangen, was aber gerade im „kreativen Vakuum“ hängt. Aber irgendetwas musste passieren. Und das außerhalb der Kurzgeschichten, die ich so gern und rasch zu Papier bringe.

Gesagt getan. Ich habe ein Märchen bei einem regionalen Schreibwettbewerb eingereicht (hier warte ich noch auf eine Rückmeldung), mich in einem Literaturforum angemeldet und bin darüber zu NANOWRIMO gelangt. Von meinen Freunden in den USA hatte ich bereits vorher davon erfahren. Ich wusste allerding nicht, dass es das auch in Europa/Deutschland gibt. Und nun habe ich mich kopfüber in das Erlebnis „50.000 Worte im November“ gestürzt und bin der Schreibsucht verfallen.

An Ideen hat es mir bisher nicht gemangelt. Eine Geschichte war schnell erdacht, die ich im Rohgerüst gleich meinem Mann verabreicht habe. Passenderweise bei einer langen Autofahrt, so dass er meinem Wortschwall nicht entkommen konnte. Selbst er, der sonst mit Büchern nicht so viel am Hut hat, war von der Idee angetan. Nein, er wollte nicht einfach das ich im Auto die Klappe halte! Er fand die Geschichte wirklich gut.

Und nun sitze ich hier, vorzugsweise wieder dann wenn der brave Bürger schläft und mich weder Türklingel noch Telefon stören, und schreibe. Und ich habe sogar ein Cover entworfen. Auf die Schnelle zwar, aber nach Meinung einer Freundin, die mit diesen Dingen professionell arbeitet, durchaus ok.

Ein Mantel für die EwigkeitGerade bin ich bei 12897 Wörtern und die Geschichte reisst mich förmlich mit, wenn ich einmal an der Tastatur sitze. immer mehr Details kommen dazu und es passieren Sachen, die ich so anfangs gar nicht beabsichtigt hatte.Meine Heldin macht sich gerade selbständig und entwickelt ein Eigenleben, von dem ich manchmal nicht weiss was ich davon halten soll. Sie war so einfach geplant gewesen und nun wird die Figur wesentlich komplexer.

Kann Schreiben süchtig machen? Ich vermute, ich bin schon „angefixt“.  Die erste Woche nano ist fast geschafft und ich will unbedingt dranbleiben. Ob meine Geschichte allerdings bei 50.000 Wörtern endet kann ich noch nicht sagen. Im Gegesatz zu meinen Kurzgeschichten, die sonst maximal drei DIN A 4 Seiten beanspruchen, kann ich mich hier mal so richtig auslassen. Ich muss nichts kürzen oder zusammenfassen. Ich kann es richtig krachen lassen. Jaaa!

Wer mich auf nanowrimo sucht: Dort heisse ich nightrat.

So, und jetzt zurück zu meiner Geschichte…es fehlen noch verdammt viele Worte bis zum Stichtag.

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