Der letzte Tag

an dem mein Lädchen in Fritzlar geöffnet ist. Der Mittelalter-Raum ist bereits in Kartons verpackt und nun packe ich den vorderen Raum zusammen. Ich hatte heute schon viel lieben Besuch, der sich teils schniefend, teils mit mir lachend verabschiedete.

Eine seltsame Stimmung macht sich breit und ich muß ab und zu innehalten um nicht meinen „roten Aufräumfaden“ zu verlieren. Als wir jetzt aus dem Pfingstwochenende kamen und durch ausgedenhnte Waldstücke fuhren, hörte ich „meinen“ Wald regelrecht nach mir schreien. Das Gefühl war so intensiv, dass es mir die Tränen in die Augen trieb. Ich hatte das Gefühl von unendlichem Heimweh und dabei das Bewusstsein, dieses Heimweh in den nächsten Tagen stillen zu können. Ich bin mir sicher, daß ich ab nächster Woche erst mal intensiv in den umliegenden Wäldern und an der Eder verschwunden sein werde. Ich muss da doch einiges nachholen, was in der letzten Zeit zu kurz gekommen ist. Und wie die sprießenden Pflanzen werde auch ich meine Wurzeln erneuern und ausweiten. Dann kann ich mit neuer Kraft und neuer Bodenhaftung gestärkt weitermachen.

Allein der Gedanke, meine heiligen Plätze mit unendlich viel Zeit im Rücken besuchen zu können und mich in eine Decke gewickelt in meinem Baumkreis schlafen zu legen, macht mit eine Gänsehaut vor Freude. Ich könnte gleich losrennen, egal welches Wetter draußen ist. Aber so mache ich mich jetzt an die restlichen Kartons und träume schon mal ein wenig vor……

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