ist vorbei. Es war wieder ein schönes Fest mit ganz eigener Atmosphäre und netten Gästen. Leider waren einige Aussteller nicht erschienen (?!?) und so erwies sich der Aufbau auf dem Marktplatz und ringsum etwas luftig. Allerdings war diese Luft auch nötig, denn die Temperaturen stiegen heftig. In der Sonne war es kaum auszuhalten und wir mussten regelmäßig im Schatten kleine Pausen einlegen und Wasser nachtanken. Das Wildkräuterweib und ich haben das Mineralwasser nur so weggeputzt.
Zum Nachmittag hin verdichteten sich langsam die Wolken und beim Auftritt der Marktspielgruppe (wo wir als „Ordnungskräfte“ ausgeholfen haben) fielen ein paar dicke Tropfen. Diese kleine Erfrischung von oben war aber rasch vorbei, so daß wir die spannende Premierenaufführung des Rumpelstilzchen gebannt verfolgen konnten. Viele Akteure kannten wir noch vom Weihnachtsmarkt und entsprechend groß war hinterher das Hallo. Vor allem das Rumpelstilzchen ging in seiner maßgeschneiderten Rolle absolut auf.
Nachdem wir uns dann gegen 16.30 zu einer wohlverdienten Futterpause niedergelassen hatten, verdunkelte sich der Himmel plötzlich immer mehr. Die Wolken wurden dichter und sahen doch ausgesprochen bedrohlich aus. Kurz vor 17 Uhr setzte dann plötzlich bei den Händlern am Marktplatz ein hektisches Zusammenpacken ein. Vorausgegangen war dem ein Abbau der Sonnenschirme in der Gastronomie, da etwas von „Sturmwarnung“ gemurmelt wurde. Wir standen noch mit Gästen auf dem Marktplatz zusammen, als sich dieser nahezu schlagartig leerte. Schade, denn der Markt sollte bis 18 uhr gehen und die Geschäfte hatten geöffnet. Auch die Besucher suchten zum größten Teil das Weite. So beschlossen wir uns unter dem Rathaus zu den Theaterleuten zu gesellen, da auf den Straßen inzwischen lauter Händlerfahrzeuge standen und dort eh keine Stimmung mehr zu machen war. Und schließlich flitzten wir zum Dieselbesen und verstauten den vollbeladenen Hexenkarren, die Kiepe und das Zubehör mit tatkräftiger Unterstützung des Rumpelstilzchens. Das war keine Minute zu früh! Kaum waren wir wieder unter die Rathausarkaden geschlüpft, öffnete der Himmel seine Schleusen. Uns taten die Händler leid, die noch hektisch beim Einpacken waren. Ich hoffe, es sind alle mit trockenen Sachen gut nach Hause gekommen. Als der Regen kurz nachließ nutzten auch wir die Gelegenheit und sprinteten mit zwei Hexen unter einem Umhang zum Auto.
Als wir aus Alsfeld herausfuhren, schüttete es aufs Heftigste. Weit kamen wir nicht: In Elbenrod staute sich der Verkehr und quer über die Straße lief etwas, was sich als ehemaliges Bächlein des Ortes entpuppte. Da die vorausfahrenden Wagen schon bedenklich tief im Wasser standen wendete ich und beschloß spontan, den kleinen Umweg durch den Wald zu nehmen. Eine gute Entscheidung, wie wir später aus den Nachrichten erfuhren. Innerhalb kürzester Zeit war dieser Ort (und auch andere) überflutet, die Straße nach Hause unterspült und gesperrt. Wir wären im besten Fall mitten auf der Strecke steckengeblieben. Glück gehabt! Die Unwetterschäden in den betroffenen Orten sind enorm, von den ganzen Dreck- und Schlammassen mal ganz abgesehen.
Auch der Umweg vollzog sich teilweise nur im Schrittempo, da ich die Straße kaum noch erkennen konnte. Erfreulicherweise war es nicht stürmisch, sonst hätten wir die Straße durch den Wald auch nicht nehmen können. Irgendwie scheinen unsere Abgänge aus Alsfeld immer in einem Wetterextrem zu enden: Zum Weihnachtsmarkt war es ein Schneesturm, jetzt dieses Riesengewitter. Hm, ob das am geräucherten „Atem des Drachen“ lag?
Zu Hause gab es dann nur eins: runter mit den verschwitzten Klamotten, ab unter die Dusche und aufs Sofa. Der nächste Sonntag kommt und damit der nächste Termin. Ich bin mal gespannt, was uns da erwartet und wie das Wetter wird.