waren für mich in den letzten Tagen ausgesprochen wichtig.
Auch wenn ich nicht dem christlichen Glauben angehöre, so ist der November für mich immer eine Zeit des Innehaltens, der Besinnung und der Erinnerung. Im November wird es für mich so richtig deutlich, dass das Jahr zu Ende geht. Die Natur zieht sich zurück, vieles stirbt oder verschwindet bis zum nächsten Jahr. Die letzten Zugvögel sind am Himmel zu sehen, das Laub liegt am Boden und die Beete im Garten sind kahl. Schon früh wird es dunkel und es zieht mich mit einer Tasse Tee zu meinem Strickzeug aufs Sofa.
Erfreut konnte ich dieses Jahr feststellen, dass sich zumindest manche Anbieter und Geschäftsleute mit dem Weihnachsrummel bis zum Totensonntag wohltuend zurückhielten. Auch der Baumarkt in der Nähe quälte mich nicht schon im September mit Weihnachtsdeko samt Schneeimitat. Vielleicht ist doch endlich mal eine gewisse Zurückhaltung zu spüren, die aber wohl sicher eher aus Kalkül der teilweise übersättigten Kundschaft gegenüber, denn aus Respekt vor den „Totentagen“ erfolgt.
Meine Oma hatte am 13.11. Geburtstag. Und obwohl sie nun schon einige Jahre verstorben ist, gehe ich mit meiner Mami zum Geburtstag zum Friedhof. Wir bringen Blumen mit und zünden eine Kerze an. Dieses Jahr habe ich Oma eine schöne und stabile Metallaterne mitgebracht, in der auch die dicken 7-Tage Kerzen ganz geschützt abbrennen können. Oma hatte immer Angst, dass es in ihrem Sarg unter der Erde kalt und dunkel wäre. Aus diesem Grund wurde sie auch eingeäschert und bekommt in der dunklen Jahreszeit immer ein extra Licht. So ist immer etwas Warmes und Helles da. Auch wenn traditionell wohl erst nur die „Katholen“ ihre Gräber mit einem Licht bestückt haben, gefällt auch meiner evangelischen Mutti dieser Brauch. Ein Licht in der Dunkelheit ist immer, egal welcher Religion man angehört, ein Signal für Wärme, Leben und Hoffnung. Und das ist schließlich das Wichtigste.