Wer?
Die Bachstelzen, Rotschwänzchen, Mehlschwalben und seit gestern auch die Mauersegler. Mit wilden „rrriii, rrriii“ Rufen sausten sie direkt morgens am Schlafzimmerfenster vorbei. Was gibt es schöneres als diesen Weckruf? Auch heute, bei durchweg trübem Wetter und nahezu Dauerregen segeln diese Sommerboten durch die Luft, teilweise mit regelrechten Kunststücken, als wollten sie allen zeigen, dass die Luft ihr ureigenes Element ist.
Selbst wenn es gerade mal draussen grau in grau aussieh, so ist der Frühling voll da, und der Sommer blinzelt schon mal um die Ecke. Alle Pflanzen sind regelrecht explodiert, es duftet nach den blühenden Bäumen und Sträuchern, die Wiese glänzt vor Saft. Auch das in verschiedenen Schälchen angesetzte Saatgut ist nahezu komplett aufgegangen. Ich freue mich schon auf Hokkaido-Kürbisse, Spitzpaprika und Cherrytomaten.
Die Pflanzen, die ich neulich beim „Billigheimer“ erworben hatte, sahen vor zwei Woche noch ziemlich traurig und mitleiderregend aus. Das schöne Wetter und liebevolle Pflege bringen sie gerade aber reglerecht zu einer Wachstumsexplosion. Besonders freut mich, dass meine Calendula den Winter in der dicken Schale auf dem Pfosten gut überstanden hat und nun auch kräftig austreibt.
Im Vorgarten hat ein neuer Bewohner seinen Sitzplatz eingenommen: Unser Gartengreif bewacht nicht nur den Steinaltar, sondern auch alles, was da sonst noch wächst und lebt.
Da der Bauholzstapel jetzt auch vom Gehweg verschwunden ist, kann man endlich wieder den Blick auf meine Zaunkunst geniessen. Im Schutze der gelagerten Holzbalken hat sich da jemand angesiedelt, über den die „ordentliche“ Nachbarschaft zwar gern die Nase rümpft, den ich aber wunderschön finde. Und so darf er stehen bleiben und weiter wachsen.
Jetzt fehlt zum prallen Leben nur noch unser Apfelbaum,. Er bereitet sich momentan ganz bedächtig auf seinen Einsatz vor. So wie es aussieht, wird er dieses Jahr wieder überreich blühen, nachdem er in 2012 seine wohlverdiente Ruhepause eingelegt hatte. Die Knospen sehen auf jeden Fall sehr vielversprechend aus. Vielleicht wartet er durch die kühle Witterung noch, bis die Kirschblüte vorbei ist. Dann wandert die weiße Blütenpracht im Garten enfach von hinten nach vorn.