Und ich habe lange nichts von mir hören bzw. lesen lassen.
Tja, wo soll ich anfangen?
Seit dem 03.08.2013 ist ein sehr naher Angehöriger von mir im Krankenhaus. Aufenthalte in der Reha wechseln sich mit Klinikaufenthalt und Kurzzeitpflege ab. Viel mehr will ich nicht erzählen, nur dass ich die gesetzliche Betreuung übernommen habe. Ein Ehrenamt, das schwerer wiegt als ich es mir jemals vorgestellt hätte. Viel Verantwortung, viel Ärger und vor allem viele Sorgen und noch mehr schlaflose Nächte. Das hat die moppelige Räucherhex‘ auch einige Pfündchen gekostet. Nein, magersüchtig bin ich sicherlich nicht, aber ganz schön geschafft. Und auch der arme Patient kommt nicht zur Ruhe. Momentan geht es ihm zum Glück etwas besser und er kann sich bei liebevoller Pflege erholen.
Zwischendurch gab es für mich und das Wildkräuterweib noch einen Auftritt beim Lichterfest im Kurpark Bad Wildungen. eine tolle Veranstaltung bis nach Mitternacht, wir hatten viel Spaß, waren aber auch ausgesprochen geschafft.
Dann war einige Zeit der (für mich relativen) Ruhe angesagt. Aufgrund der oben schon erwähnten Sorgen fiel mein diesjähriger „Weltpinguintag“ unspektakulär und sehr privat aus: Eine Motorradtour ins Grüne mit meinem Mann, endlich mal raus und weg. Ein Wegweiser lockte uns zu einer kleinen Gedenkstätte, dahinter eine Wildblumenwiese mit interessanten Gewächsen und eine Eiche, die ihre Äste fast bis auf den Boden wachsen liess. Direkt am Stamm eine Bank, auf der wir herrlich kuscheln und gemeinsam schweigen konnten. Es kann so gut tun, einfach Arm in Arm dazusitzen und nichts zu sagen, nur zu lauschen und sich an der Gegenwart des Partners zu freuen. Das war ein richtiger kleiner Seelenurlaub, den ich auch wirklich dringend gebraucht habe.
So zwischendurch war ich auch mal im elterlichen Garten unterwegs, konnte die Kletterkünste der Hokkaido-Kürbisranken bewundern und Muttis neue Möwe, die ein kleines Bisschen Erinnerung an die Nordsee in den Garten bringt. Der tolle Vogel wird übrigens von einem Pensionär in der Gegend handgefertigt und ist einfach eine Augenweise. und fliegen kann er auch (fast).
Leute, wie die Zeit vergeht. Diese Bilder sind erst wenige Wochen her, es war da noch richtig heiß draußen. Und jetzt wird es Abends schon richtig früh dunkel, es riecht nach Herbst, und es wird deutlich kühler. Einige letzte Mehlschwälbchen ziehen über unserem Dorf noch ihre Runden, futtern sich die Bäuchlein voll und werden wohl bald gen Süden starten. Ihr Zwitschern klingt wie „Bald fliegen wir, schon bald, schon bald, schibidibb, schibidibb…“
Die Kirschtomaten im Garten sind geerntet, der Holunder ist reif, überall wachsen Pilze. Langsam verfärbt sich das Laub der Büsche und Bäume, der Morgen beginnt hier an der Eder oft neblig, ehe sich die Sonne durchkämpfen kann. Bald schon muss ich meine Zimmerpflanzen aus dem Sommerurlaub zurück ins Haus holen, ehe es ihnen zu kalt wird.
Der Sommer ist gegangen, aber er lässt und mit einer Explosion von Farben und Früchten noch lange ein warmes Gefühl im Herzen zurück. Ich liebe den Herbst und ich freue mich darauf.