und den Lohn der Geduld gab es heute auf unserer Gartenwiese. Vor einigen Jahren hatte ich leckere Anischampignons gefunden. Die Abfälle bei der Zubereitung wurden dann groszügig auf der Wiese verteilt. Und dann hiess es warten, warten, warten. Bereits im letzten Jahr gab es einige Winzpilze zu ernten. Doch was ich jetzt entdeckte ist einfach toll. Pilz an Pilz lugte aus der Wiese, saftig, frisch und absolut madenfrei. Dazu muss man sagen, dass diese Pilzart nur in Kombination mit Nadelbäumen gedeiht, und dazu dann auf einem hellen Wiesenstück wie einer Waldlichtung. Genau diese Voraussetzungen sind bei uns durch die hohen Fichten und die selten gemähte Fläche im Garten gegeben.
Anhand der Wuchsreihen kann man auf dem Bild gut den Verlauf des unterirdischen Pilzgeflechtes verfolgen. Und dann war Erntezeit. Frische, noch geschlossene Köpfchen waren in der Mehrzahl, dazu einige frisch entfaltete Hüte, mit maximal rosa Lamellen. Die Stiele liessen sich leicht aus dem Boden drehen und mein Sammelbehälter füllte sich zusehends. Die Ausbeute war so reichlich, dass sie für zwei Mahlzeiten reicht. Eine haben wir bereits heute Mittag genossen: Schön in Butter gebraten, mit Zwiebeln, Petersielie, Pfeffer und Salz. Dazu frisches Brot…mmmh, lecker.
Wie gesagt, die Voraussetzungen müssen stimmen und es braucht schon mehrere Jahre, und etwas Glück, bis sich die ausgestreuten Sporen vermehren. Und ich möchte hier nochmals extra darauf hinweisen, dass man sich sowohl beim Sammeln, als auch bei der eigenen Aufzucht mit Pilzen gut auskennen sollte. Sobald man sich bei einem Pilz nicht 200% sicher ist: Hände weg! Es gibt auch hier in unserer Region zuhauf tödlich giftige Arten, die gerade jetzt zahlreich vertreten sind. Und hat man erst einmal einen Knollenblätterpilz verzehrt, sieht es böse aus. Es gibt nur wenige Personen, die solche eine Vergiftung, die heimtückischerweise erst lange nach dem Verzehr auftritt, überlebt haben.
Ich sammle Pilze von Kindesbeinen an und kenne mich damit wirklich gut aus. Trotzdem kontrolliere ich meine „Jagdbeute“ gewissenhaft und Pilz für Pilz, ehe ich sie verarbeite. Eine Vergiftung habe weder ich noch jemand in meiner Familie bisher gehabt, da wir extrem gewissenhaft und vorsichtig sind. Wenn man sich an diese einfachen Regeln hält, macht das Sammeln und auch die Zubereitung und der Verzehr viel Spaß und wird nicht zum einmaligen Erlebnis mit tragischem Ausgang.
Also wünsche ich jetzt zur Pilzsaison gute Jagd und guten Appetit.