habe ich das Unfallauto meiner Eltern besichtigt und es leergeräumt. Als ich die Zerstörungen am Fahrzeug sah und dann noch Blut und Haare von Mama fand, hat es mich fast umgehauen. Ich hab mitten in der kochendheißen Blechhalle losgeheut und konnte mich kaum beruhigen. Ich bin dann durch das ganze Auto gekrochen und habe alles, was meinen Eltern gehört eingesammelt. Auch Papas Brille ist wieder aufgetaucht, etwas verbogen aber aufgrund der Kunsstofffassung und des guten Gestells noch ganz und somit wohl richtbar. Wir haben das Auto auf Wunsch von Mama dann noch fotografiert und gleich an Ort und Stelle an den Autoverwerter verkauft. Nur die Nummernschilder holen wir nach dem Abmelden nächste Woche noch ab. Als Erinnerung sozusagen. Wir hatten an diesem Tag noch etliche Wege zu erledigen und auf der Rückfahrt war ich dann ein einziges Nervenbündel. Ich war völlig fertig. Ein Riesendank gebührt meinem Mann, der mich und Mutti so liebevoll und stark unterstützt und getröstet hat. Danke mein Schatz, ohne deine Ruhe und Besonnenheit wären wir schon durchgedreht!
Mein Papa liegt nach wie vor in der Uniklinik auf der Intensivstation. Es geht ihm soweit wohl recht gut. Wir halten telefonischen Kontakt zu Ärzten und Pflegern. Die Fahrt dorthin ist für Mama im moment noch extrem anstrengend und sie muß sich noch mindestens 6 Wochen wirklich schonen. Daher müssen wir genau überlegen, wann wir die Fahrt zur Klinik machen. Bei den momentanen Temperaturen ist das trotz Klimatechnik in meinem Auto kaum möglich. Mutti macht die dicke Halskrause total fertig und sie braucht viele Ruhepausen. Am Donnerstag hatten wir Papa besucht, leider ist er ausgesprochen „unentspannt“ was seinen momentanen Zustand angeht. Er hat auch ausgesprochen unwirsch reagiert und wir waren nach diesem Besuch beide ziemlich am Boden. Mama war so am Ende, dass sie mir trotz Halskrause und Angst im Auto eingeschlafen ist. Zu Hause konnte ich sie gerade noch auffangen, ehe sie mir ins nächstbeste Blumenbeet gefallen ist. Da waren ihre Kräfte einfach am Ende. Ich habe sie dann versorgt und zu Bett gebracht. Meine arme erschöpfte Mutti hatte nächtelang kaum geschlafen und nun forderten der Körper und die Seele ihr Recht. Sie hat „gepennt wie ein Murmeltier“ und war am nächsten Morgen schon wesentlich besser drauf.
Gestern hat übrigens so ein verdammter Aasgeier bei Mutti angerufen, sich als „Amtsperson“ ausgegeben und versucht, ihr das Auto abzuschwatzen. Zum Glück hat sie uns darüber gleich informiert und wir haben Mutti erst einmal ein Paar Verhaltensregeln bei Geieranrufen beigebracht. Sollte ich dieses gierige Stück Haut jemal in die Finger bekommen, werde ich ihm ordentlich die Meinung sagen. Und wenn mein Mann ihn erwischt braucht er einen Gott, zu dem er nochmal beten kann! Solch eine Bereicherungsmentalität finde ich einfach zum kotzen!