so Allerlei

Rund um rattus noctis und die Räucherhexe

Aus der Vogelperspektive

kann unser Garten von uns nur aus dem Obergeschoss betrachtet werden. Die kleinen Piep haben es da besser: Ein kurzes Flügelschwirren und sie sind in der Luft.

Seit vorgestern gibt es zu den Gefiederten eine hochtechnisierte Konkurrenz: Unser „fliegendes Auge“. Dessen Flugkünste hängen vom flugunfähigen Piloten ab, der vom Boden aus steuert. Und die Aufnahmen des Auges können sich (wahlweise als Bild oder Video) durchaus sehen lassen. Wenn das Wetter wieder besser wird (Regen und Wind sind da leider sehr hinderlich), werden die Trainingsflüge fortgesetzt. Mal schauen, wann es dann die ersten Luftaufnahmen von Haus und Garten aus größerer Höhe gibt…

Hier nun erst mal das Premierenvideo, schön mit Motorengeräusch und andächtigem Blick der frischgebackenen Pilotin gen Himmel.

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Mit den Eltern was unternehmen

das war ja als Jugendliche meinstens „total langweilig“ und „völlig uncool“. Die „Alten“ hatten auch immer so komische Ideen, die „total öde“ oder nur „peinlich“ waren. Tja, inzwischen ist die olle Räucherhex‘ ja auch kein grünes Küken mehr. Und so Manches, was früher uncool war, ist heute doch interessant. Vor allem, wenn mal wieder ein richtiger kleiner Familienausflug draus wird.

Und so begab es sich, dass ich gestern meine Eltern zur Herbstausstellung Kassel chauffierte und wir einen interessanten Tag dort verbrachten.

 

Zugegeben: die Herbstausstellung ist, wie auch die Frühjahrsausstellung, eine Verkaufsmesse mit Rahmenprogramm. Das Rahmenprogram mitsamt der Sonderausstellung war diesmal Afrika. Und es war ausgesprochen schön umgesetzt, samt einer gelungenen Dekoration in einer extra Halle. Auch wenn ich Tiere lieber lebend als ausgestopft sehe war die Begegnung mit der afrikanischen Wildnis in Lebensgröße doch beeindruckend. Und als meine Eltern beide mutig eine große Würgeschlange streichelten war ich richtig stolz. Von wegen feige Rentner und so!

Man braucht ohnehin schon eine gewisse Schmerzbefreiung und Kaufresistenz, um sich auf solch eine Ausstellung zu wagen und nicht arm zu werden. Aber da ist unsere Familie gnadenlos und abgehärtet. Was wir nicht wollen, das wollen wir eben nicht.

So gab es die üblichen Verkaufsstände für Haushaltsgeräte, Suppen, Gewürze, Wein, Massagesessel usw. zu bestaunen und den geschulten Vertretern auszuweichen, die einen geschickt zu ködern versuchten. Und als Beobachter ergibt sich so manch interessante Verhaltensstudie:

Meine Mama am Topfstand eines bekannten und sauteuren Herstellers:

Vertreterin: Kosten Sie mal die Pfannkuchen, ganz ohne Fett in der Pfanne gebraten.

Mama kostet: Hmmm, lecker. Ganz ohne Fett? (Betrachtet prüfend die Pfannkuchenprobe).

Vertreterin, eifrig nickend: Aber ja! Sehen Sie, wir füllen nur Teig in die Pfanne.

Mama, ihre fettigen Fingerspitzen betrachtend: Ist ja auch logisch, wenn Sie das Fett schon unter den Teig mischen.

Vertreterin, sprachlos. …

Leider war im Afrika Bereich gerade kein Bühnenprogramm, als wir uns dort aufhielten. Und zum Trommeln bin ich auch nicht gekommen, da dort am Stand gerade nichts los war. Eine kurze Musikdarbietung konnten wir geniessen, aber ich habe da nur zugehört und Papas Rollstuhl im Takt hin und herbewegt (was er nicht so toll fand).

Dafür gab es für ihn ein Erdferkel zu bestaunen. Und familieninterne Anspielungen auf einen alten Spitznamen sorgten für anhaltende Erheiterung. Mehr wird hierzu aus gründen der Diskretion nicht verraten!

Eine Neuerwerbung gab es dann aber doch. Und bei dieser waren sich Vater und Tochter in ihrer Technikbegeisterung einig. Was es ist wird hier noch nicht verraten. Die Ergebnisse präsentiere ich dann demnächst.  Der heutige Probelauf verlief auf jeden Fall mehr als zufriedenstellend. Man darf gespannt sein.

 

 

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Schnee? Och neee!

Das waren die ersten Worte, die ich heute früh hörte. Und da muß ich zustimmen. Noch bin ich nicht beim Schneegefühl angekommen. Zu viel Laub hängt noch an den Bäumen, zu viele Pflanzen stehen noch im Herbstschmuck. Auch auf der Treppe und dem Pfosten vor dem Haus blühen immer noch Glockenblumen, Löwenmäulchen, Ziererdbeeren, Astern und Scheinmyrthe. Im Garten wachsen leckere Pilze, die Kräuterspirale gibt noch einiges an frischem Grün her und auch die Piepmätze sind noch so gar nicht in Winterstimmung. Da hat bei mir dieses weiße Zeug vom Himmel, das ich ansonsten so sehr mag, noch keine guten Karten. Es reicht schon, daß es seit gestern Nachmittag plötzlich eiskalt geworden ist. Auch wenn gerade die Sonne scheint, klettert das Thermometer hier nicht über die 5 Grad. Und der Schnee hat sich auch nur teilweise wieder verflüchtigt. Auf den Dächern ringsum liegt er noch und in den höheren Lagen sowie an schattigen Plätzen auch. Ich glaub ich hole mir gleich mal einen frischen Kaffee und freue mich noch etwas über meinen Lavendel, der mich mit seinem Duft immer an die tollen Urlaube in St. Tropez erinnert. Dort sind es jetzt immer noch gut 20 Grad, die Sonne scheint und man kann sich gemütlich draußen in einem Cafe niederlassen. Ich glaube mich packt mal wieder das Fernweh…

 

 

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Freude und Trauer

liegen so dicht beieinander.

Gestern waren mein Mann und ich noch mit meinen Eltern zum Candle Light Dinner in mittelalterlichem Ambiente.  Das Essen war traumhaft, wir hatten viel Spaß und ein extra für uns entfachtes Kaminfeuer. Papas nachträgliches Geburtstagsessen war ein richtiges Fest.

Heute sitzen wir Mittags bei meiner Schwiegermama und erfahren ganz zufällig zwischendurch, daß ein alter Kumpel von uns wohl letzte Woche verstorben ist. Derjenige, im gleichen Jahrgang wie mein Mann, war schon länger auf Hilfe und Pflege angewiesen. Wir wussten auch, dass er im Krankenhaus war. Aber zu einem Besuch hatte es in den letzten Wochen nie gereicht. Immer kam etwas dazwischen. Nun haben wir einen Punkt mehr auf der Liste der verpassten Gelegenheiten. Nichts, was man mehr sagen oder tun könnte. Wir wissen nicht mal, wann und wo er beigesetzt wurde, da es nur einen winzigen Nachruf seiner engsten Freunde gab.

Ich bin traurig und beschämt.

Traurig, weil derjenige so früh gehen musste.

Traurig, weil ich nicht mal weiss, wo und wann er begraben wurde.

Beschämt, weil ich es nicht geschafft habe, ihn nochmal zu besuchen. Weil der Besuch wieder mal  hinausgeschoben wurde, obwohl er doch dringlich gewesen wäre.

Beschämt, weil ich mich nicht durchsetzen konnte, was den Besuch anging. Oft genug hatte ich das Thema angesprochen.

Beschämt, weil ich die Ahnung hatte, dass es füreinen Besuch bald zu spät sein würde und ich mich doch nicht mit ausreichend Energie dafür eingesetzt habe.

Und so kann ich einem ehemaligen Motorradclubkameraden und altem Bekannten nur eine gute Reise wünschen. Wohin auch immer der Wind ihn trägt.

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Privat

ging es bei mir in der letzten Woche zu.

Nachdem ich das dringende Bedürfnis nach dem Start in den Winterschlaf endlich unterdrückt hatte, wurden (und werden) zu Hause die Ärmel hochgekrempelt. Ich bin schwer mit „ausmisten“ beschäftigt. Dinge, die ich vor kurzem noch für unentbehrlich hielt, werden nun aussortiert und zum Verkauf auf dem Flohmarkt oder zum Verschenken bereitgestellt. Und einiges, wenn auch nicht viel, wandert geradewegs in den Müll. Ich bin eine lebende Packraatte und beweise immer wieder, dass der Mensch doch ein Sammler und Jäger ist. Und diesem „Urtrieb“ werde ich jetzt mal etwas entgegenwirken.

Erfreulicherweise wird es in den Regalen meines Arbeitszimmers immer leerer. Und wenn der „innere Schweinehund bzw. die Schweineratte“ erst mal überwunden ist, empfinde ich diese Aufräumaktion als regelrechten Befreiungsschlag. Es hat sich einfach zu viel angesammelt! Manche Sachen, die Erinnerungen beinhalten, behalte ich natürlich – wenn es gute Erinnerungen sind. Andere Dinge betrachte ich und frage mich: Brauchst du das jemals wieder im Leben? Ist die Antwort nein (und das ist sie zur Zeit häufig), dann wird über die weitere Verwertung entschieden: Flohmarkt, ebay, verschenken, Mülltonne. Dabei ist mir besonders wichtig, dass nichts „einfach so“ weggeworfen wird. Alles, was noch  funktioniert und einen Sinn hat, möchte ich gern woanders untergebracht wissen. Es fällt mir zum Beispiel leichter etwas zu verschenken, als es wegzuwerfen. Sicher liegt das auch daran, dass es in meinem Elternhaus in meiner Kindheit (und teilweise auch heute) sehr sparsam zuging und geht. Meine Mama ist eine Meisterin der Verwertung. Vieles, was andere kaufen, ergibt sich bei ihr wie von selbst, ohne dafür in den Geldbeutel greifen zu müssen. Tüten oder Gummibänder kaufen? Nicht bei Mami. Und dabei sieht es bei ihr in Haus und Garten immer pikobello aus. Zumindest DAS habe ich wohl nicht von Mutti geerbt *seufz*.

Vielleicht hängt dieser Anfall von Ordnungswut bei mir auch mit dem kommenden Winter und Samhain zusammen. Schon jetzt finde ich, dass Samhain zu spüren ist. Die Natur verabschiedet sich und mit ihr auch so manches, was uns in diesem Jahr begleitet hat. Auch wenn ich die Sonne und die Wärme der letzten Herbsttage sehr genossen habe, so freue ich mich doch auf die dunkle und besinnliche Zeit. Auf Nachdenknen und Stille und auf die Freude, wenn der Frühling im nächsten Jahr wieder zurückkehrt. Wenn ich im moment die Zugvögel über uns sehe und höre packt mich stets eine unbestimmte Sehnsucht. Wie gerne würde ich manchmal meine Flügel ausbreiten und mit ihnen fliegen. Da das nun mal nicht geht (ich bin schließlich Packratte und kein Kranich), kann ich den gefiederten Reisenden nur alles Gute für ihren langen Flug wünschen und hoffen, daß sie alle im nächsten Jahr wieder gesund und laut trompetend über unsere Köpfe fliegen.

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