Es ist geschafft

Trauerfeiersowohl die Trauerfeier als auch die Urnenbeisetzung.

Es war eine richtige Abschiedsfeier, die komplett auf den Verstorbenen zugeschnitten war. Das fing mit dem Segelfliegerabzeichen auf der Traueranzeige an, ging über ein Foto vor dem Sarg und seiner Lieblingsmusik bis zur Urne, die auch wieder die drei Vögel des Segelfliegerabzeichens aufwies. Ein Onkel, der ein sehr guter Organist ist, entlockte der mehr als mitleiderregenden „Orgel“ in der Kapelle Töne, die niemand für möglich gehalten hätte. In den ganzen Jahren habe ich dieses ähm – Instrument noch nie so schön klingend erlebt.

Alle, die das Foto meines Vaters sahen, meinten nur: „Genauso war er“. Und auch meine Mama war getröstet, wenn sie das Bild anschaute. Viele alte Freunde, Nachbarn, Bekannte und natürlich Verwandte waren gekommen. TrauerfeierTeilweise hatten die Trauergäste erhebliche Entfernungen zurückgelegt, waren frühmorgens bereits losgefahren.  Es tat gut, so viele liebe Gesichter um sich herum zu haben, so viele Gespräche zu führen. Und es tat so gut zu wissen, dass man nicht alleine war. Auch Herr Pfarrer Heyer, der die momentan vakante Pfarrstelle im Ort mitbetreut war sehr einfühlsam und besonders liebevoll. Selten habe ich mich von einem Geistlichen so angenommen und akzeptiert gefühlt, trotz meiner nichtchristlichen Religion.

UrnenbeisetzungDie Urnenbeisetzung erfolgte eine Woche später im engsten Kreis. Zum Abschied spielte ich vom Mobiltelefon, das zum Glück einen guten Klang hat, „Über den Wolken“, von Reinhard Mey ab. Bei traumhaft sonnigem Wetter ging mein Blick öfters in den Himmel, es war bestes Segelfugwetter.

Zuletzt goss ich noch ein Fläschchen Schnaps zur Urne, die Zigaretten hatten wir Papa schon mit in den Sarg gegeben. So hat er auch zum Abschied all das bekommen, was ihm im Leben die meiste Freude gemacht hat. Was hätte ich noch mehr tun können?Urne

Und nun werden wir sehen, wie wir klarkommen, wie unser neuer alter Tagesablauf zustandekommt. Meine Mama wird es am schwersten haben. Nach 64 Jahren Partnerschaft fühlt sie sich gerade entsetzlich allein.

Die nächste Woche wird noch einen großen Stapel Papierkram mit sich bringen, den es zu erledigen gilt. Glücklicherweise hat man dafür nach einem Todesfall 4 Wochen Zeit. Wer einmal so etwas mitgemacht hat ist erstaunt, wieviel es zu organisieren, zu schreiben und zu bedenken gilt. Und besonders schwierig wird es, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten keine klaren Anweisungen niedergeschrieben hat. Ich kann jedem nur empfehlen, seine gesamten Wünsche und Vorstellungen rechtzeitig niederzuschreiben. Bei der IGSL kann man komplette Mappen bestellen, die alles Wichtige zum ausfüllen bereithalten. Unter www.igsl-hospiz.de wird man fündig.

Da immer noch Post eintrudelt, werden wir auch die Danksagung in der Zeitung und die Karten erst nächste Woche in Angriff nehmen. Danke sage ich jetzt schon eimal allen, die ihre Anteilnahme in vielfältiger Weise ausgedrückt haben. Trost kann sehr hilfreich und heilsam sein.

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Ich nehme Abschied

Händevon jemandem, der mich mein ganzes Leben lang begleitet hat. Dem ich auch einen Teil meiner Gene und meine Existenz verdanke. Von einem Menschen, der so ambivalent war wie sein Sternzeichen, die Waage. Ich bin traurig, dass er so leiden musste aber auch froh, dass er endlich am Ziel seiner Wünsche ist. Die letzten zweieinhalb Monate waren ein ständiges  Auf und Ab, was Gesundheit und Gefühle anging.

Egal, was zwischen uns so alles gewesen ist: Ich habe ihn bis zum letzten Herzschlag nicht  im Stich gelassen. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm verzeihe. Warum soll ich weiter an Dingen festhalten, die ich nicht mehr ändern kann, und die im Angesicht des Todes so bedeutungslos werden? Die letzten zwölf Stunden seiner Existenz (Leben kann man das kaum noch nennen) war unsere kleine Familie zusammen. Wir haben erzählt, Musik gespielt, gestreichelt, geküsst, berührt, gewärmt. Ich weiss nicht, wieviel er davon noch mitbekommen hat, voll mit Morphium und absolut bewegungsunfähig, ohne die Fähigkeit zu sprechen oder nur zu blinzeln.

Es wurde Abend, es wurde Nacht. Der Vollmond schien ins Zimmer, dann brach langsam der neue Tag an. Um 5:50, einen Tag vor seinem 84. Geburtstag hatte es mein Vater geschafft: Er war endlich erlöst. Ich konnte seine letzten Herzschläge noch spüren und sehen, dass er gegangen war.Papa

An seinem Geburtstag zogen bei strahlend schönem Herbstwetter hunderte Kraniche über uns hinweg. Als alter Segelflieger hat ihm das sicher gefallen.

Seine Abschiedsfeier gestaltet sich nach seinen Wünschen: Er bekommt seine Lieblingslieder, hat keine Krawatte um, die er immer gehasst hat und ist mit einer Packung Lieblingszigaretten gut für die letzte Reise versorgt.

Papa, ich hoffe du hast deinen Frieden gefunden, da wo du jetzt bist.

Ich wünsche dir allzeit Thermik und eine handbreit Luft unterm Hintern.

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Mal wieder was von unseren gefiederten Ovalen

Krümel schmeckt'sKameraobjektive sind gerade etwas gaaanz schreckliches, werden mit empörten „böööp“ Rufen bedacht und man muss dann ganz schnell abhauen, wenn die olle Federlose dieses komische Ding mit dem großen Auge zückt. So ist es gerade ziemlich schwierig, unsere kleinen Flitzepiep vor die Linse zu bekommen.

Unsere Spätzchen sind momentan ganz entspannt. Es gibt Spezial-Aufbaufutter, da Krümel mal wieder etwas „unfeste“ Häufchen produziert hatte. Madame schmeckt es, und sie nimmt sogar das ansonsten verpönte Bene-Bac brav direkt von der Tubenspitze aus an. Unsere Federbälle werden jetzt ruhiger und sind ausgesprochen schmusebedürftig. Besonders Krümel kuschelt wie verrückt, putzt uns und drückt sich fest in den Halsausschnitt jedes Menschen, den sie mag.

Pip ist nach wie vor total energiegeladen, fliegt waghalsige Manöver, piepst in einem fort und begleitet sämtliche Geräusche mit ihrem Gesang. Von wegen Weibchen singen nicht…päh! Die Töne klingen zwar meist so, als würde man in einem verrosteten Radio den Sendersuchlauf betätigen, aber die Kleine ist nicht zu bremsen. Krümel benimmt sich da wieder viel damenhafter, aber ab und an singt auch sie – und das klingt dann ähnlich wie bei Pip.

Und was ja für Pippel gar nicht geht: Krümel hat sich einen ruhigen Sitzplatz gesucht, möglichst weich und mit etwas Aussicht. Und da muß Pip natürlich sofort mindestens 10 Landeversuche mit panischem Durchstarten machen, ehe sie so dicht neben Krümel aufsetzt, dass diese gleich völlig genervt abrückt oder das Weite sucht. Aussicht für die Damen

TSCHIEP! Pip findet das dann auf jeden Fall ganz toll. Und wenn Krümel abhaut, muss Pip natürlich sofort hinterher. Man könnte ja etwas verpassen…

Ach ja, die Gardine ist mit Raumdeko nach Spatzenart verziert. Das bleibt bei unseren gefiederten Mitbewohnern natürlich nicht aus. und ja – Krümel ist auf diesem Bild wirklich so genervt, wie sie aussieht. Manchmal habe ich den Eindruck, dass sie regelrecht die Augen verdreht, wenn Pip mal wieder völlig von der Rolle ist.

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Der Herbst ist da

Gartenzaunund zeigt sich gerade eher trübe und nass. Allerdings leuchtet es wunderbar aus allen Ecken der Botanik. Auch unser Garten bietet interessante Motive. Der GreifMit den ersten Herbstfärbungen und den Resten der Sommerbepflanzung kann nun das Pflanzenjahr langsam dem Ende zugehen.

Ich habe unseren Vorgarten jetzt etwas entrümpelt, vertrocknete Pflanzen entfernt, viele Sommergäste bereits zurück ins Haus geholt. Das, was jetzt noch vor der Tür steht, darf da bleiben. Und die eine oder andere Deko-Idee hatte ich auch. Reste zur DekoDie alte Uhr zum Beispiel war leider so von der Zinkpest befallen, dass sie einem in den Händen zerbrösselt. Das kann sie nun nach Lust und Laune tun, als neues Dekostück vor dem Haus.

Und je früher es jetzt draußen wieder dunkel wird, desto gemütlicher wird es zu Hause, mit warmem Lichtschein, Keksen und Tee. Auch meine Bastelaktivität ist neu erwacht. Schließlich ist der Dezember und die Geschenkezeit gar nicht mehr so weit entfernt.

Was ich so alles mache? Wird nicht verraten.

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Zwei Veranstaltungen

liegen hinter mir.

Der Wolfstag iViele Zuhörerm Wildpark war wieder absolute Spitze. Ich freue mich, wenn es am 27.10.2103 ab 14.00 Uhr wieder zum Halloween im Wildpark dorthin geht. Und dann werde ich wohl endlich mal wieder den Waldschrat an meiner Seite haben.interessante Geschichten Einen besondern Dank nochmal an das Wildparkteam, auch für die tolle Verpflegung. Hmmm, war das lecker!

Wir hatten viele grosse und kleine Zuhörer/innen, sehr interessante Begegnungen und… auch einiges an Ärger, zumindest visuell.

An dieser Stelle möchte ich nochmal eins loswerden: Liebe Leute, besonders liebe Erwachsene: Im Wildpark sollte man unbedingt auf den Wegen bleiben, denn es ist ein WILDpark und kein ZAHMpark. Wenn ich Besucher seher, die über die Absperrung klettern, die Hände ins Luchs- oder Bärengehege halten und dabei noch Kinder neben sich stehen haben, da bleibt mir vor Angst die Luft weg. Die WILDtiere im Park sind zwar teilweise an den Menschen gewöhnt, aber nach wie vor eben wild. Und Bären, Wölfe, Luchse usw. sind nun mal Raubtiere. Und man rennt auch den freilaufenden Tieren nicht mit Futter in der Hand bis in ihre Rückzugsgebiete nach. Wer von Euch würde es mögen, wenn man durch Euer Wohn- oder Schlafzimmer trampelt?

Homberg 2013Der Homberger Herbstmarkt war erfreulich trocken. Hatte es in den zwei Tagen zuvor gegossen wie aus Eimern, machte sich am Sonntag der Schönwetterzauber bemerkbar. Ein Veranstalterwechsel bringt auch einiges an Veränderungen mit sich. Hatten das letzte Jahr die Herbstmarktmacher noch Regie geführt, war es dieses Jahr die Stadt Homberg, die den Markt ausrichtete.

Was auch immer die Ursache war: Es fehlten gefühlte 50 Prozent der Stände vom letzten Jahr. Leider hatte auch die örtliche Zeitung die Ankündigung vom Vorjahr nahtlos übernommen, und so suchten viele der Gäste nach den angekündigten Programmpunkten und Anbietern, ohne immer fündig zu werden. Die Fußgängerzone war mit Ständen nur spärlichst bestückt, aber die tolle Voliere mit sympathischem Geflügel wieder am alten Platz. Auch auf dem Marktplatz war der Aufbau ausgesprochen luftig ausgefallen. Es gab leider nur drei Stände, die „nicht Essbares“ im Angebot hatten. Der Rest hatte eindeutig einen kulinarischen Schwerpunkt. Alleine vier (!) Bratwurststände buhlten um die Gunst der Kunden. Hungern oder dursten musste auf diesem Markt sicher niemand. Es gab für jeden Geschmack das richtige Futter und auch angenehm viele, und gemütliche, Sitzgelegenheiten.

Die musikalische Darbietung auf der Bühne war sicherlich Geschmachssache, das „trommelnde Volk“ vermisste ich allerdings schmerzlich. Dafür war die Alpakaherde zum anfassen eine echte Augenweide. Der liebe Drehorgelmann und die Holzrechenbauer/Korbflechter waren auch wieder da. Ebenso sonst konnten wir eine Menge alter Bekannter treffen und das eine oder andere wirklich hexische Gespräch führen. Und so war es gut.

Dass dieser Markt, wohl auch wegen der Parallelveranstaltung in Fritzlar, weniger gut besucht war kann durch den lockeren Aufbau auch täuschen. Wünschen würde ich mir für das nächste mal auf jeden Fall mehr Deko, die in den Jahren zuvor einfach immer besonders schön war, und mehr kunsthandwerkliche Stände.  Ganz zum Schluß noch einen besonders lieben Dank an den Biohof Groß, der dafür sorgt, dass sich die Hexen rundum verwöhnt, getränkt und gefüttert fühlen durften.

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