ist es momentan bei uns in „hessisch Sibirien“. Neulich, auf dem Weg zu meinen Eltern, machten wir einen Abstecher am prall gefüllten Edersee vorbei. Es war einsam, kalt und klar. Ganz anders als zur warmen Jahreszeit, wenn man vor lauter Besuchern und niedrigem Wasserstand kaum den See erspähen, geschweige denn ihn in Ruhe geniessen kann.
Als Einheimische meiden mein Mann und ich den See zur „Rummelzeit“ und kommen lieber abends oder im Winter hier her.
Als ich die rastenden Kormorane am Bootssteg entdeckte, wollte ich unbedingt ein Foto machen. Aber das misstrauische Geflügel hatte mich gleich entdeckt und schreiend die Flucht ergriffen. Leider sind die Möglichkeiten meiner Mobilfon-Kamera begrenzt und so gibt es nur einen weit entfernten Blick auf die Flüchtlinge.
Zu diesem Zeitpunkt war der See an verschiedenen Stellen noch eisfrei. Dort tummelten sich unterschiedliche Enten, Rallen, die Kormorane und auch Haubentaucher. Inzwischen ist der See komplett zugefroren. Ich muss am Wochenende mal nachschauen, was das Wassergeflügel so macht.
Oft beneide ich meine Eltern um ihren wunderschönen Ausblick auf Burg Waldeck und die umliegenden Berge.
Aber spätestens bei Schnee und Glatteis freue ich mich, dass wir im flachen Tal wohnen und keine 16 Prozent Gefälle auf dem Weg zur Grundstückseinfahrt haben. Ich habe da mir dem Auto schon so manche heftige Rutschpartie und den einen oder anderen kleinen Stunt hingelegt. Aber wenn man die Nerven behält, geht alles glatt. Unerfahrenen Besuchern empfehlen wir allerdings, oben an der Strasse zu parken und einen kleinen Spaziergang zu machen. Es sei denn, man liebt das Abenteuer.