Noch ist kein Ende in Sicht

was mein privates Durcheinander angeht. Mein Vater ist seit Freitag zum Glück „näher dran“ an Mama und mir. Er wurde in eine Klinik nach Bad Wildungen verlegt, so daß ich in 10 Minuten bei ihm sein kann. Auch Mama hat es jetzt nicht mehr so weit. Entweder hole ich sie ab oder sie fährt ganz entspannt mit dem Bus. Leider macht es uns der „Patient“ nicht leicht und ist eher ein „Impatient“ und damit alles andere als geduldig. Zudem haben sich einige Sachen herausgestellt, die für meine Mama und mich mehr als heftig waren und auch noch sind. Ich kann hier nicht näher darauf eingehen, habe allerdings mit diesen Tatsachen übelst zu kämpfen und weiss momentan nocht gar nicht, wie ich damit umgehen soll und werde. Falls ich das überhaupt jemals kann……

Die Krankenkasse hat sich ganz spontan entschlossen, meinen angeschlagenen Gatten zur Kur zu schicken. Nun waren sie „leicht“ erstaunt, dass man einen Termin zum Kurantritt am morgigen Dienstag nicht wahrnehmen kann, wenn man die dazugehörige Benachrichtigung erst am Samstag Mittag im Briefkasten hat. Zumal der Kurort einige hundert Kilomter entfernt liegt und etliches an Klamotten für drei Wochen zu besorgen und zu packen ist. Da war der Krankenkassenmensch doch volldes Unverständnisses, daß mein Mann hier nicht monatelang auf gepackten Koffern sitzt, um eine plötzliche „Einberufung“ zur Kur zu erwarten. Und wer meinen Gatten kennt, der weiss, daß es für ihn nun mal keine Kleidung „von der Stange“ gibt. Das bedeutet erst mal eine Liste machen, Anbieter raussuchen und ordentlich Geld ausgeben. Und das teilweise für Dinge, die er hinterher mit Sicherheit nicht mehr anziehen wird.

Ein Lichtblik ist im Moment meine kleine Mama. Sie erholt sich nach und nach von den Unfallfolgen und wird mit ihren 77 Jahren – die man ihr übrigens absolut nicht ansieht – immer unternehmungslustiger. Sie wandert mit Halskause und Einkaufstasche ins Dorf, bändgt erfolgreich Vaters Handy und hat ihre ersten Busfahrten samt 5er Ticket Erwerb locker gemeistert. Klasse! Demnächst will sie sich mal an den PC setzen und was dazulernen. Damit sie auch mal „ein Emil“ schreiben kann.

Und wie es meinem „Hühnchen“ geht, möchte ich doch niemandem vorenthalten. Zumal ich auf meine kleine Mama sowas von stolz bin:


So, und jetzt schubse ich mal ganz sanft den schlafenden Sperling vom Laptoplautsprecher und hole mir Kaffee und uns eine frische Waffel von der Schwiegermama.

Posted by Raeucherhexe in so Allerlei, 0 comments

Ein Zwischenbericht

Am Montag durfte ich meinen äußerst ungeduldigen Gatten aus dem Krankenhaus abholen. Uff, eine Detonationsgefahr weniger! Sein Zimmernachbar war übrigens ein prima Kumpe- die beiden „Männers“ hatten als Biker genau die gleiche Wellenlänge und so war wenigstens niemandem langweilig.

Mein Vater sollte heute eigentlich in eine Reha Einrichtung verlegt werden. Tja, aber nur eigentlich. Nachdem ich gestern noch ein langes Telefonat mit der Uniklinik hatte ob man Papa nicht in eine Einrichtung bringen könnte, die näher an seinem Zuhause liegt, war das Ganze zum Abend dann erst mal hinfällig. Meine Mama rief an und teilte mit, daß Papa im Krankenzimmer kollabiert sei und mit Notfallmaßnahmen unverzüglich in die Neurologie transportiert wurde. Er wäre ansprechbar, allerdings könne er nicht richtig sprechen und man vermute einen Schlaganfall. Von einer Verlegung in die Reha kann jetzt natürlich fürs Erste keine Rede mehr sein. Mama ist absolut fertig und hält mit der Klinik telefonischen Kontakt. Morgen darf sie Papa besuchen, sie fährt mit der Nachbarin, deren Mann sich ebenfalls in der gleichen Klinik befidet. So ist geteiltes Leid nur halbes Leid und die beiden Muttis können sich gegenseitig aufmuntern, zumal sie auch befreundet sind.

Ich hatte den ganzen Tag schon so ein komisches Gefühl. Seit Sonntag abend fallen bei uns zu Hause immer Sachen irgendwo runter, ohne daß jemand in der Nähe ist. Solche „Zeichen“ machen mir keine Angst aber ich stelle meine Antennen dann auf „extra empfindlich“. im Moment kann ich nur anwesend sein und abwarten. Rumzustrampeln bringt rein gar nichts.

Gestern wurde mir noch ein halbwüchsiger Mauersegler gebracht. Der kleine Ikarus hatte wohl zu viel Hunger und Durst und war einfach aus dem Nest geflattert. Ich habe ihn mit Wasser, Notfallfutter und einem Ersatznest versorgt und heute mit guten Aussichten bei der örtlichen Mauerseglernothilfe zur Aufzucht abgegeben. Unser Terrorsperling war übrigens bis zum Platzen eifersüchtig! Da füttert Mama doch einen fremden Vogel…..grrrrr…… Inzwischen hat sich das Kerlchen aber wieder beruhigt und hat mich auch wieder lieb.

Ich hab vorhin einen Riesentopf Erdbeerstückchen vorbereitet. Die gibt es gleich leicht gezuckert mit etwas Sahne „für das seelische Gleichgewicht“. Und DAS brauche ich im Moment noch dringender als die tägliche Dusche!

Posted by Raeucherhexe in so Allerlei, 0 comments

Man bekommt immer nur so viel zu schleppen, wie man auch tragen kann.

Das hatte ich ja neulich im Krankenhaus be meinem Vater gehört. Offensichtlich sind die Götter der Meinung, daß ich noch einiges schultern könnte und haben mir heute noch eine ordentliche Last auf die Seele gepackt:

Gegen Mittag bekam mein Mann plötzlich Schüttelfrost. er wurde blaß, eiskalt und klapperte so mit den Zähnen, daß er kaum sprechen konnte. unter mehreren Decken und mit Wärmflasche (!) ging es ihm langsam besser. Beim Blutdruckmessen (ich als Hypotonikerin messe öfters) war erst alles ok, ebenso beim Puls. plötzlich wurde mein Männe knallrot im Gesicht, fing am ganzen Körper an zu glühen und das Herz klopfte so rasend schnell, dass es am Shirt auf seiner Brust zu sehen war. Beim Messen stellte ich dann fest, dass das Herz regelrecht raste und der Blutdruck immer weiter abnahm. Dazu kamen stechende Schmerzen auf der linken Seite im Brustkorb. Ich wollte kein Risiko eingehen, da er ja auch Gerinnungshemmer nehmen muß und es ihm immer schlechter ging. So habe ich rasch 112 angerufen und nach wenigen Minuten war der RTW vor der Haustür. Es waren Kollegen meines Schwagers, der auch beim DRK Sani ist. Man kennt sich von verschiedenen Feiern und so wurde mein Gatte mit Handschlagt und „per du“ begrüßt und flott in den RTW verfrachtet. Sauerstoff dran, ein erstes EKG gemacht und ab in die Notaufnahme.

Ich blieb zu Hause zurück und machte brav und automatisch das, was ich letzte Woche bereits zweimal tun mußte: eine Tasche fürs Krankenhaus packen. Ich habe auch „ordnungsgemäß“ funktioniert, alles gepackt, nix vergessen, dann meine Mama und die Schwiegermama informiert. Schließlich bin ich ganz ruhig und entspannt zum Krankenhaus gefahren. Er war bereits auf der Station und hatte „seine“ Schwestern um sich herum. Nach seinem letzten Aufenthalt in 2008 war er den netten Damen ja noch gut bekannt *zwinker*. Dieser olle Charmebolzen, der flirtet was das Zeug hält. Das Herz war zum Glück ok, allerdings hatte er satte 41 Grad Fieber. Er lag mal wieder in einem Bett mit Überlänge, hing an zig Kabeln und bekam reichlich fiebersenkende Mittel per Tropf. Und erstaunlicherweise war er absolut brav! Allein das ist ein Anzeichen dafür, das ihm hundeelend war. Ansonsten zetert er nämlich rum und will nach Hause, so lange er den Kopf noch nicht unter dem Arm trägt. Die Essenszeit war lange vorbei, er hatte durch sein zu Hause flachliegen so gut wie nichts gegessen. Also bin ich nochmal los und habe außer einem Salat mit Dressing noch einige sehr ungesunde „Scheessbörger“ besorgt, die allerdings in so einer Situation absolut stimmungsaufhellend wirken. Dem armen Kerl knurrte der Magen so laut, daß man es fast bis auf den Flur hören konnte. Eine große Packung guter O-Saft machte das Menü komplett. Ok ich gebe zu, ich hab von den Börgern und dem Saft auch gefuttert – gegessen hatte ich nämlich ebenso wenig wie er. Als ich die Futteralien auspackte hörte ich von meinem Männe einen Satz, den ich mir sicher rot im Kalender anstreichen werde:“ Ooooh ein Salat, ist das toll!“ Und das von jemand, der sonst am liebsten eine „halbe Sau auf Toast“ vertilgt.

Was ein volles Bäuchlein doch so ausmachen kann! Müde und satt, wie schön is datt. Die Medikamente und der gestillte Hunger taten ihre Wirkung. Mein Männe legte sich wieder hin und bekam plötzlich ganz kleine Äuglein. Und so durfte er nach einigen Abschiedsküßchen auch seinen Heilschlaf starten.

Was er eigentlich hat? Der Doc sagte etwas von einem Virus, der momentan umgeht. Dazu wohl die letzte Erkältung nicht auskuriert, bei der Hitze Zug bekommen, zu wenig geschlafen und sich einfach zu viel zugemutet. So wie es aussieht muß er mindestens bis Freitag im Krankenhaus bleiben. Das nehme ich gern in Kauf, es hätte ja auch viel schlimmer kommen können.

Zu Hause bin ich dann auf der Bank vor dem Haus kurz zusammengesackt. Aber Kopf hängen lassen und heulen ist nich‘! Und mein Schutzgeist war auch dauernd um mich herum. So oft wie heute hat er sich lange nicht bemerkbar gemacht. Er sagte noch:“ Auch wenn du mich nicht siehst, nicht rufst oder auch vergißt, ich bin immer für dich da.“ Sicher ist er mit dafür verantwortlich, daß ich alles so gut verkrafte und noch nicht schreiend zusammengebrochen bin. Ich sollte auch schon lange im Bett sein, bin aber wohl so voll Adrenalin daß ich hellwach bin.Und so tippe ich mir halt mal wieder alles von der Seele.

Donnerstag fahre ich mit Mutti wieder in die Uniklinik zu Papa. Er liegt leider immer noch auf der Intensivstation und hat im Moment eine ziemlich gestörte Wahrnehmung. Er wähnt sich an anderen Orten und sieht Leute, die gar nicht da sind. Der Doc meinte das wäre von der Narkose gekommen und noch immer eine Nachwirkung der doch sehr schwierigen und langen Op mit Vollnarkose. Ich hoffe er behält Recht und Papa hat sich keinen bleibenden Schaden zugezogen. Die Fahrt wird wohl wieder heftig werden, da sie um die 38 Grad angesagt haben. Ich nehme diesmal reichlich Mineralwasser mit und versuche Mutti mit ihrer dicken Halskrause ein kühles Auto zu bieten. Also Klimaanlage an, Spritverbrauch in die Höhe *seufz* und los.

Mama habe ich am Dienstag mit leichter Massage und Handauflegen einen großen Teil ihrer Kopfschmerzen nehmen können. Das freut mich sehr (Mama natürlich auch). Morgen werde ich das nochmal widerholen, damit es ihr rasch wieder so richtig gut geht.

So, und jetzt gehe ich wohl doch ins Bett…….

Posted by Raeucherhexe in so Allerlei, 0 comments

Gestern

habe ich das Unfallauto  meiner Eltern besichtigt und es leergeräumt. Als ich die Zerstörungen am Fahrzeug sah und dann noch Blut und Haare von Mama fand, hat es mich fast umgehauen. Ich hab mitten in der kochendheißen Blechhalle losgeheut und konnte mich kaum beruhigen. Ich bin dann durch das ganze Auto gekrochen und habe alles, was meinen Eltern gehört eingesammelt. Auch Papas Brille ist wieder aufgetaucht, etwas verbogen aber aufgrund der Kunsstofffassung und des guten Gestells noch ganz und somit wohl richtbar. Wir haben das Auto auf Wunsch von Mama dann noch fotografiert und gleich an Ort und Stelle an den Autoverwerter verkauft. Nur die Nummernschilder holen wir nach dem Abmelden nächste Woche noch ab. Als Erinnerung sozusagen. Wir hatten an diesem Tag noch etliche Wege zu erledigen und auf der Rückfahrt war ich dann ein einziges Nervenbündel. Ich war völlig fertig. Ein Riesendank gebührt meinem Mann, der mich und Mutti so liebevoll und stark unterstützt und getröstet hat. Danke mein Schatz, ohne deine Ruhe und Besonnenheit wären wir schon durchgedreht!

Mein Papa liegt nach wie vor in der Uniklinik auf der Intensivstation. Es geht ihm soweit wohl recht gut. Wir halten telefonischen Kontakt zu Ärzten und Pflegern. Die Fahrt dorthin ist für Mama im moment noch extrem anstrengend und sie muß sich noch mindestens 6 Wochen wirklich schonen. Daher müssen wir genau überlegen, wann wir die Fahrt zur Klinik machen. Bei den momentanen Temperaturen ist das trotz Klimatechnik in meinem Auto kaum möglich. Mutti macht die dicke Halskrause total fertig und sie braucht viele Ruhepausen. Am Donnerstag hatten wir Papa besucht, leider ist er ausgesprochen „unentspannt“ was seinen momentanen Zustand angeht. Er hat auch ausgesprochen unwirsch reagiert und wir waren nach diesem Besuch beide ziemlich am Boden. Mama war so am Ende, dass sie mir trotz Halskrause und Angst im Auto eingeschlafen ist. Zu Hause konnte ich sie gerade noch auffangen, ehe sie mir ins nächstbeste Blumenbeet gefallen ist. Da waren ihre Kräfte einfach am Ende. Ich habe sie dann versorgt und zu Bett gebracht. Meine arme erschöpfte Mutti hatte nächtelang kaum geschlafen und nun forderten der Körper und die Seele ihr Recht. Sie hat „gepennt wie ein Murmeltier“ und war am nächsten Morgen schon wesentlich besser drauf.

Gestern hat übrigens so ein verdammter Aasgeier bei Mutti angerufen, sich als „Amtsperson“ ausgegeben und versucht, ihr das Auto abzuschwatzen. Zum Glück hat sie uns darüber gleich informiert und wir haben Mutti erst einmal ein Paar Verhaltensregeln bei Geieranrufen beigebracht. Sollte ich dieses gierige Stück Haut jemal in die Finger bekommen, werde ich ihm ordentlich die Meinung sagen. Und wenn mein Mann ihn erwischt braucht er einen Gott, zu dem er nochmal beten kann! Solch eine Bereicherungsmentalität finde ich einfach zum kotzen!

Posted by Raeucherhexe in so Allerlei, 0 comments

Eine ganz schlimme Woche

war das bisher.

Der Sonntag war noch so schön mit dem Wurzgartenfest auf der Hohenburg in Homberg. Montag früh klingelte dann das Telefon, meine Mama war dran. Live aus dem Stadtkrankenhaus!Sie wollte Sonntag abend nochmal zum Friedhof, das Grab ihrer Eltern gießen. Sie wäre den kurzen Weg gern gelaufen, aber Papa wollte sie unbedingt mit dem Auto fahren.

Als sie dann auf dem Rückweg waren, muss mit Papa irgendetwas passiert sein:

Das Auto wurde auf der schmalen und stark abschüssigen Straße immer schneller, Papa reagierte nicht auf Muttis entsetzte Rufe und bremste auch nicht. Er sah nur starr geradeaus und dann krachte es auch schon. Ein Verkehrsschild und vier (!) Grundstückseinfassungen auf der linken Seite später wurde der Opel unsanft von einem Gartenzaun samt Bäumen gestoppt und der Motor ging aus.

Mama habe ich heute aus dem Krankenhaus geholt: Ein feiner Riß im Halswirbel samt Schleudertrauma und die nächsten 6 Wochen eine eklig feste, schwitzheiße Halskrause. Dazu angeknackste Rippen, aufgeschürfte Knie, die linke Rückenseite und der Oberschenkel blauschwarz und dazu eine Platzwunde am Haaransatz der Stirn. Im Krankenhaus konnten sie nicht mehr tun, sich schonen und die Sachen einfach ausheilen lassen darf sie zum Glück zu Hause.

Papa hat es weit schlimmert erwischt: Prellungen ohne Ende, ein ordentliches „Veilchen“, mehrere gebrochene Rippen und ein glatter Genickbruch, den die Sanis aber zum Glück rechtzeitig mit Vacu-Packung stabilisiert hatten. Gestern früh war er in der Uniklinik im Op und hat es (nach Aussage der Ärzte) gut überstanden. Ich hatte ihn Montag Abend noch besucht, da war mein Papa kaum wiederzuerkennen. Die drohende Querschnittlähmung vor Augen und mit einem Kompletten Filmriß ab Abfahrt Friedhof konnte er mir kaum glauben, was passiert war. Morgen Mittag dürfen wir ihn auf der Intensivstation besuchen. Also wieder mal 80 Kilometer über die Bundesstrasse, in die Klinik und dann zurück.

Bis jetzt wissen wir nicht, warum der Unfall überhaupt passiert ist. Nur Papa kann dazu etwas sagen, falls er sich erinnert. Wäre der Opel nicht so stabil gewesen, wären die Beiden wohl nicht mehr am Leben. Die Airbags und die Tatsache, dass beide angeschnallt waren, hat sie wohl gerettet.

Seit Montag Morgen flitze ich durch die Gegend. Erst zu Mama ins örtliche Krankenhaus, dann zu meinen Eltern, 2 Reisetaschen holen und für beide Patienten Sachen packen. Auch wenn es meine Eltern sind und ich in diesem Haus ja auch gewohnt habe und noch „zu Hause“ bin: Die elterliche Unterwäsche zusammenzusuchen, in allen Schränken wühlen zu müssen und dann noch die Papiere zusammenzutragen……man langt voll in die Intimsphäre der betreffenden Personen und besonders toll fand ich das nicht. Meine Eltern wühlen schließlich auch nicht in meinen Dessous und manche Dinge sind eben SEHR privat!

Zwischendurch hat mein armer Mann einen wahren Telefonmarathon abgeleistet. Erst einmal die zuständige Polizei finden, dann den Abschleppdienst, der das Auto untergestellt hat, letzendlich die Klinik, in die Papa noch in der Nacht weiterverlegt worden war. Vor Ort hatte man ihn nur stabilisieren, aber nicht weiter helfen können.

Vom Elternhaus wieder zu Mama, trösten, beruhigen, Klamotten einräumen, beim Umziehen helfen…..Nach 19 Uhr Richtung Uniklinik, das gleiche Spiel mit Papa. Den habe ich dann erst mal mit einem Joghurt gefüttert und ihn mit nahezu einer ganzen Flasche Mineralwasser getränkt. Danach (und mit einem kalten Waschlappen auf dem Kopf) ging es ihm etwas besser und er ist sogar zwischendurch eingeschlafen. Ich hab am Bett gesessen und die Tränen gerade nur so zurückgehalten. Irgendwann nach 23 Uhr war ich zu Hause.

Der Nächste Tag ein Bangen und Zittern bei jedem Telefonanruf: Morgens war Papa in den Op gekommen, die erlösende Nachricht, daß alles gut gegangen ist, kam nach 21 Uhr Abends. Zwischendurch wieder zu Mama, die vor Sorge ganz Elend war. Mama hat dann unter meiner Aufsicht und mit Hilfe geduscht, danach gab es eine entspannende Fußmassage und Mutti konnte sich etwas beruhigen. Ich bin danach weitergeflitzt, hab die elterliche Blumenpracht im Garten gewässert, sämtliche bevorrateten Erdbeeren vertilgt und war dann gücklich heute früh um 2 im Bett. 7 Stunden später ging es weiter: einkaufen, Mama abholen, mit der uniklinik telefonieren und mit Mama den restlichen Tag verbringen. Wir haben uns die Unfallstelle angeschaut und waren hinterher leider genauso schlau wie vorher. Jetzt liegt Mama in ihrem eigenen Bett und schläft (hab sie dorthin noch eigenhändig verfrachtet). Ich hoffe sie träumt etwas Schönes. Morgen Mittag hole ich sie ab und fahre ganz vorsichtig zu Papa. Wir werden wohl länger als sonst brauchen, da Mama momentan fürchterliche Angst hat, wenn das Auto schneller wird. Ich finde es sowieso bewundernswert, daß sie gleich bei mir ins Auto gestiegen ist und auch die Unfallstelle sehen wollte. Wenn ich mit 77 noch so tough bin, dann kann ich stolz sein.

Warum ich das alles geschrieben habe? Weil ich irgendwohin damit mußte. Weil ich die letzen 2 Nächte kaum geschlafen habe. Weil ich zu Hause das totale Chaos habe, mit der Renovierung des „Hexenzimmers“ nicht weiterkomme und mich die Leute schon fragen, wann es bei mit zu Hause mit rattus noctis weitergeht. Weil ich mich frage, was ich noch alles schultern muß und kann ehe ich in die Knie gehe. Weil……..

Als ich Papa besuchte hörte ich von einer Plegerin einen Satz, der mir sehr zu denken gab und gibt. Sie sagte:“ Man bekommt immer nur so viel zum Tragen, wie man schaffen kann.“ Dann muß ich wohl von der zähen Sorte sein, oder die Schöpfung hat mich mit einem besonders starken „virtuellen Rückgrat“ ausgestattet. Bis jetzt habe ich alles getragen und ich hoffe ich werde das auch weiterhin. Drückt mir die Daumen und wünscht mir Kraft, ich kanns gebrauchen.

Fortsetzung folgt….

Posted by Raeucherhexe in so Allerlei, 0 comments