Aufgespießt

Hier landet alles was mich kratzt, juckt nervt, stört. Es wird gepackt und an die Pinnwand gespießt.

In den Jahren zuvor

war ich an diesem Wochenende in Korbach auf dem „mittelalterlichen“ Markt.

Im letzten Jahr musste ich unfreiwillig einen Abflug vom Toilettenwagen machen. Sowohl Veranstalter als auch die Stadt Korbach gingen danach auf Tauchstation, was die Klärung des Unfalles betraf. Trotz mehrmaliger Nachfragen bekam ich keinen Verantwortlichen zu sprechen.

Dieses Jahr erhielt ich dann nich mal mehr eine Einladung. Auch hier blieb das Nachfragen bei der veranstaltenden Korbacher Hanse ergebnislos. Nun denn, wer nicht will, der hat schon. Für mich ist dieser Termin erst mal „ad acta“ gelegt, da ich solch ein unprofessionelles Verhalten seitens eines Veranstalters absolut nicht mag. Und nachdem ich die Ankündigung in der aktuellen Lokalpresse gelesen hatte war ich auch ganz froh, dass ich nicht hinfahren brauchte:

Da hüpft mir doch die Feder vom Hut! Schon vor einigen Jahren wollte Korbach zum Halloween-Midnight-Shopping einen Hexenprozess mit anschließender Verbrennung aufführen. Dies scheiterte aber zum Glück am massiven Widerstand der  Bevölkerung. und jetzt das!

Nicht, dass es bei der Inquisition direkt um die Hexenverfolgung ging. Standen doch eher die Häretiker auf der „Fahndungsliste“. Was mich dabei einfach anwidert ist, dass man mit solchen Eriegnissen keine Späße, Spielchen, wasauchimmer treibt. Allein der Gedanke an das, was den Katharern angetan wurde, lässt mich schaudern.

Entweder haben die Veranstalter absolut kein geschichtliches Wissen (das würde auch die „authentischen“ Glaskrüge erklären) oder es ist ihnen schlichtweg egal, da es nur um die Volksbelustigung geht. Ich finde es einfach nur schrecklich und sehr traurig. Und wer käme schon auf die Idee, ein (durchaus geschichtlich zu belegendes) Pogrom durchzuführen? Eins ist so schlimm wie das Andere. Aber die Leute meinen wohl, eine Inquisition nachzuspielen wäre salonfähig, da das ja schon sooo lange her ist.

Und so werde ich diese Veranstaltung einfach meiden. Es sind eh keine gewandeten Besucher mehr anwesend und das Ganze entwickelt sich wie der einstige Korbacher Weihnachtsmarkt: Immer mehr Freß- und Saufstände in der Fußgängerzone, komplette Ausklammerung der malerischen Altstadt mir Marktplatz und Pranger. Und wie ich auf den Fotos erkennen konnte, ist der Aufbau der Stände dieses Jahr wohl noch „luftiger“ ausgefallen. Es gab in Korbach mal Zeiten, da standen die Händler dicht an dicht und auf dem Markt ging es richti gut ab. Aber das war wohl einmal…

Schade!

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Tja, offenbar ist das Sommerloch in den Medien diesmal richtig groß

Fand ich doch heute zufällig online diesen „tollen“ Bericht, der auch noch auf der Eingangsseite mit einem markanten Foto dekoriert war:

Hexen gestehen Nackt-Flug: Prozess

Harare – Zwei Frauen haben zugegeben, splitternackt in einem Dreschkorb umhergeflogen zu sein. Jetzt ordnete ein Gericht in Simbabwe medizinische und psychologische Gutachten an.

Die 49 und 52 Jahre alten Frauen waren Anfang des Monats völlig unbekleidet und heulend in einem Hinterhof in der Stadt Chinhoyi angetroffen worden, teilte die Anklage am Donnerstag mit. Ihnen wird gemäß der Hexengesetzgebung des Landes der Prozess gemacht. Mediziner erklärten sie nun für verhandlungsfähig.

Nach eigenen Angaben waren sie nach einer nächtlichen Zeremonie in einem einfachen Dreschkorb umhergeflogen, der sie unvermittelt in dem Hof abwarf. Der Korb nimmt in Simbabwe die Stelle des Besens ein, den der Legende zufolge mitteleuropäische Hexen als Fluggerät benutzen. Das Gericht in Chinhoyi setzte eine Anhörung für den 11. Juli an, um Gutachter und Medizinmänner in der Sache zu Wort kommen zu lassen. Bei Schuldspruch droht den Frauen eine Geldstrafe.

dapd/dpa

Tja, dem ist wohl nichts hinzuzufügen, oder?

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Letzten Samstag war ja um 16.00 Uhr die „Heiden-Demo“ auf dem Fritzlarer Domplatz.

Ich bin der Veranstaltung ganz bewusst ferngeblieben, da ich mir im Vorfeld so meine Gedanken gemacht hatte. Und als ich jetzt den Artikel samt der dazugehörigen Fotos auf HNA-Online gesehen habe, war ich über meine Abwesenheit ausgesprochen froh. Schade nur, dass der HNA Artikel von der gleichen Autorin verfasst wurde, die damals bei meinem Hexenartikel und auch bei dem Bericht über meine Spatzen so schön mit mir zusammengearbeitet hat. Sie sollte es ja inzwischen besser wissen. Oder musste sie mal wieder die Vernunft der Presseschreibe unterordnen?

Hier geht es zum HNA Artikel mit ellenlangen Kommentaren.

Hier finden sich die Einträge im Asatru-Forum.

Hier findet sich ebenfalls eine interessante Diskussion.

Hier findet sich ein länger zurückliegender Artikel, der es deutlich ausdrückt: „So mußte die Donar-Eiche hier bei Fritzlar gefällt werden, um unmißverständlich deutlich zu machen: „Es darf neben dem einen Gott keine anderen Götter geben“.

Warum ich nicht da war? Zum Einen, weil mir bestimmte Teilnehmer bereits im Vorfeld via Internet suspekt waren. Zum Anderen, da ich nicht nicht zu den Odinanhängern gehöre, in der Woche nicht in Mittelalterkleidung herumlaufe und nicht rund um die Uhr Magie oder religiöse Rituale zelebriere.Und das Ganze kam mir einfach als zu viel und zu überfrachtet vor. Ehe ich dann daneben stehe oder mich mittendrin entferne, bleibe ich lieber gleich weg. Vielleicht habe ich auch eine andere, eigene Art, mit meinem Glauben zu leben als die Teilnehmer am Samstag.

Dieses Neuheidentum mit dem teilweise extrem nervigen „Wir sind wieder/noch da, nieder mit dem XYZ.“ geht mir gewaltig auf den Keks. Ich bin bekennende freifliegende Hexe und hänge einer sogenannten Naturreligion an. Aber diese hat keinen speziellen Namen, ich bin in keiner Gemeinschaft, keinem Coven und lehne jegliche Hierarchien wie Hoheprister/in usw. strikt ab. Die Bezeichnung „Heide“ lasse ich mir gefallen, da viele es nicht besser wissen, schmücke mich aber nicht mit diesem Namen. Laut Wikipedia: „Seit dem europäischen Mittelalter wurde der Begriff „Heide“ vornehmlich aus der Sicht monotheistischer, missionierender Religionen, Christentum und Islam, häufig abwertend für religiöse Gegner außerhalb der eigenen Tradition gebraucht.“ also ist diese Bezeichnung mehr als schwammig.

Tja, und als ich dann die Fotos dieser gewandeten/kostümierten Teilnehmer gesehen habe, da war ich wirklich über meine Abwesenheit froh. Auch in den Diskussionen im Netz war die „seltsame“ Bekleidung ein Thema. Nichts gegen ausgefallenen Kleidung, Frisuren usw. Jeder wie er mag – ich bin schließlich auch  ziemlich bunt. Aber wenn ich eine Demo mache und dort ERNSTGENOMMEN werden möchte, dann produziere ich doch nicht noch extra in den Köpfen der Leute dazu das passende Klischeebild der „esoterischen Spinner“ in Mittelalterklamotte. Auch wenn es von den Teilnehmern sicher nicht gewollt war, so haben sie sich doch teilweise ganz schön „zum Obst“ gemacht. Letztendlich ist es eine persönliche Sache, wie man in Erscheinung tritt. Wenn man aber als ernstzunehmende Vertreter einer bestimmten Gruppe auftritt und ernstgenommen werden will, sollte man doch ab und zu mal zwei Schritte zurückrudern. Weniger wäre da manchmal sicher mehr.

Auch ich mache zu gegebenem Anlass meine Kompromisse, ob es in der Familie oder am Arbeitsplatz ist. Was ich bin und was ich glaube hängt nicht von meiner äußeren Erscheinung ab. Ob bekleidet oder nackt, ich bin und bleibe ich. Und das ist letzendlich das, was für mich zählt.

Besonders aufgefallen sind mir bei den Fotos übrigens zwei Teilnehmer, die auch ein ganz spezielles „Outfit“ samt Frisur hatten. Bei der Nachforschung im Web, was die Aufschrift der T-Shirts betrifft, wurde ich rasch fündig. Ein Link zu einem Youtube-Beitrag samt entsprechenden Kommentaren und weiteren Querverweisen bestätigte leider meine Vermutung. Und mit DIESEN Personen möchte ich definitiv nicht in einen Topf geworfen werden.

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Am 16.06.2012 um 16.00 Uhr

gibt es in Fritzlar vor dem Dom eine interessante Veranstaltung. Unter diesem Link (http://www.voenix.de/press/Die-entweihte-Donar-Eiche-zu-Fritzlar/20/index.html) ist alles darüber nachzulesen.Der Beitrag ist ziemlich lang und so möchte ich nur mit einem kleinen Textauszug darauf hinweisen:

Die entweihte Donar-Eiche zu Fritzlar

Ein Aufruf von Voenix für Samstag, den 16.6.2012

Wie die meisten von Euch sicherlich wissen, soll in Fritzlar bis ins Jahre 724 eine uralte, dem Germanengott Donar geweihte, Eiche gestanden haben, die der ansässigen Bevölkerung als sichtbares Heiligtum ihres alten Glaubens diente. Diese wurde dann in besagtem Jahr von dem Mönch Bonifatius gefällt, der aus ihrem Holz darauf angeblich die erste Kapelle gebaut haben soll, dem Grundstein für den späteren Fritzlarer Dom.

Anlässlich ihrer offiziellen Stadtgründung vor 1275 Jahren, haben die Fritzlarer Stadtväter dieses Jubiläum im Jahre 1998 nun mit einem Kunstprojekt begangen, für das am 05. Juni 1999 (dem Tag des Heiligen Bonifatius) eine Bronzeplastik auf dem Domplatz aufgestellt wurde. Diese zeigt den mit einer Axt bewaffneten Mönch, wie er auf einem abgehackten Baumstumpf steht, während er in der anderen Hand ein Miniaturmodell des künftigen Domes hält. Da ich es als empörend und traurig zugleich empfinde, dass man es heute offensichtlich immer noch nötig hat, sich auf solche Weise mit solch einem Ereignis zu brüsten, möchte ich gerne unter dem Motto: „Religiöse Toleranz“ alle Gleichgesinnten dazu aufrufen, sich mit mir und möglichst vielen anderen Heiden am Samstag, den 16.6 auf dem Domplatz des Ortes Fritzlar einzufinden. Ziel dieser Versammlung, zu der wir auch Vertreter der Presse einladen wollen, soll sein, die Öffentlichkeit für unsere naturspirituelle Glaubensausrichtung ein wenig aufmerksamer zu machen. Weiter möchte ich vor Ort gerne eine Schweigeminute für die zahlreichen Opfer vornehmen, welche durch die Kirche aufgrund ihres alten Glaubens gewaltsam umgekommen sind. Ebenso wollen wir symbolisch einen kleinen Eichensetzling vor dem Denkmal postieren und damit die „Welt“ wissen lassen, dass es sehr wohl noch Heiden in Deutschland gibt!

Danach kann, wer möchte, mit uns noch auf einen nahe gelegenen Grillplatz mitkommen, der vor Ort dann noch bekannt gegeben wird. Wer also Lust hat, mit mir an diesem Tag mal etwas Farbe zu bekennen, der ist herzlich eingeladen zu kommen. Mehr Infos und vor allem die Uhrzeit zu dieser Aktion, findet Ihr auf meiner Seite unter diesem Link:

Voenix – Die entweihte Donar-Eiche zu Fritzlar

Das klingt für mich nachvollziehbar und auch ausgesprochen friedlich. Mich selbst hat schon öfters Traurigkeit und auch Wut gepackt, wenn ich an diesem „Denkmal“ vorbeimusste. Normalerweise meide ich diese Stelle, obwohl ich sonst doch mal gern in Fritzlar bin und ja auch meinen Laden unweit des Domes hatte. Ich weiss noch nicht, ob und wie ich das Ganze zeitlich hinbekomme, möchte aber doch  gern bei der Veranstaltung dabei sein. Nicht zuletzt, um Gleichgesinnte zu treffen, die auch zum Teil wohl aus weiterer Entfernung  anreisen werden. Allerdings werde ich das Ganze im Vorfeld noch weiter beobachten und genau schauen, WER sich da für eine Teilnahme ausgesprochen hat. In diversen Foren, zB. hier, wird das Ganze bereits lang und breit diskutiert.

Erfreulicherweise war das Fritzlarer Ordnungsamt wohl kooperativ und auch der neue Pfarrer wohl (zumindest teilweise) dialogbereit. Ich vermute mal, dass es früher mit den Prämonstratensern da wohl doch andere Reaktionen gegeben hätte. Nun ja, wie dieser Tag verlaufen wird „wird sich usswisen“, wie man hier wohl sagt.

 Interessantwerweise sind an diesem Samstag „Rock am Stück“ in Fritzlar-Geismar, in Bad Wildungen das Jazzfestival und in Fritzlar auf der Allee das Weizenbierfest. Es dürfte also auch genug Publikum drumherum sein, um das Ganze zu beobachten.

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Eine interessante Veranstaltung

kündigt die HNA für nächste Woche Mittwoch an:

Historikerin arbeitete Gudensberger Hexenprozesse auf

Gudensberg. Barbara Berthold wurde enthauptet und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Diese Gräueltat ereignete sich im April 1663. Der Schauplatz war der Richtplatz auf dem Odenberg bei Gudensberg.

Entziffert: Die Kopien zeigen Seiten aus den 350 Jahre alten Prozessakten, die Wilfried Dippel übertragen hat.

Die Hirten-Barbara ist eine der letzten Frauen, die im Zuge der dokumentierten Hexenprozesse in unserer Region hingerichtet worden ist. Die Kassler Historikerin Ingrid Pee (65) hat sich über viele Jahre mit dem Prozess gegen die als Hexe verbrämte Frau aus Niedenstein beschäftigt. Am Mittwoch, 30. Mai hält sie im Museum für Sepulkralkultur in Kassel einen Vortrag zum Thema.

Ingrid Pee ist begeistert von ihrer Arbeit, sie ist mit Leidenschaft bei der Sache und sie ist gründlich. Für ihren Vortrag stöberte sie in alten Kirchenarchiven, las hunderte von Seiten alter Berichte und verbrachte viel Zeit im Staatsarchiv in Marburg. Dort fotografierte sie auch die vielen Seiten des Prozesses gegen die Hirten-Barbara.

„Unmenschliches mussten die Frauen damals über sich ergehen lassen. Die Hirten-Barbara wurde gefoltert – wieder und immer wieder. Eine 73-Jährige“, sagt Pee. Die Folterungen fanden im ersten Stock des Gudensberger Rathauses statt.

Wegen einer Denunziation seien damals mehrere Frauen angeklagt und getötet worden. Die Gemeinden hätten sogar an deren Tod verdient, denn die Hinterlassenschaften wurden quasi konfisziert und aufgeteilt. Die gerade 16-jährige Anna Wiegand aus Besse gestand damals ebenfalls unter Folter mit dem Teufel im Bunde zu sein und beschuldigte vier weitere Frauen eben die Hirten-Barbara.

Die Hexenverfolgung im ausgehenden 17. Jahrhundert fiel in eine Zeit politischer und religiöser Veränderungen. Der 30-jährige Krieg war nur wenige Jahre vorbei, die Bevölkerung erheblich dezimiert.

„Wie war es möglich, dass sich Menschen nach so schweren Zeiten in einem so kleinen Ort wie Besse solches Leid antun konnten?“, fragt Pee in ihrem Vortrag. Die Sitten waren zwar verroht, aber oftmals seien es auch persönliche Animositäten gewesen – oder es wurde einfach ein Sündenbock für eine schlechte Ernte oder Vieherkrankung gesucht.

Leider habe es in Deutschland nie eine seriöse und umfangreiche Aufarbeitung der Hexenverfolgung gegeben, kritisiert Pee. NS-Verbrecher Heinrich Himmler habe sich damals der Hexenmorde bedient, um den germanischen Mythos zu stärken und antireligiöse Tendenzen zu untermauern, sagt die Forscherin.

Einer ihrer Antriebe sei Licht in dieses Dunkel zu bringen. „Die Ereignisse müssen nüchtern betrachtet und nicht irgendwie aufgeladen werden.“ Sie wolle einen unverfälschten Blick auf diese schlimme Zeit werfen.

Auch auf die Hintergründe der Hexenverfolgung werde sie eingehen. Dankbar ist sie dem verstorbenen Wilfried Dippel. Der Heimatforscher habe ihr seinerzeit die 100 Seiten des Hexenprozesses aus dem Staatsarchiv übersetzt. Für sie sei die Schrift unleserlich gewesen.

• Vortrag: „Die Hexen von Besse“ ist zu hören am Mittwoch, 30. Mai, Museum für Sepulkralkultur in Kassel, Eintritt inklusive Museumsbesuch neun Euro.

• Anmeldung: unter Tel. 0561/918930

Von Damai D. Dewert

Weitere informtionen dazu gibt es auf der Internetseite des Museums.

 

Parallel dazu läuft eine Ausstellung:

Galgen, Rad und Scheiterhaufen

Einblicke in Orte des Grauens

Wegen großer Nachfrage verlängert bis 29. Juli 2012

Galgen, Rad und Scheiterhaufen –Einblicke in Orte des Grauens.
Eine Ausstellung des Neanderthal-Museum Mettmann in Kooperation mit dem Museum für Sepulkralkultur

Die Ausstellung „Galgen, Rad und Scheiterhaufen – Einblicke in Orte des Grauens“ widmet sich einer dunklen Seite der Menschheitsgeschichte und erinnert mit einer vorwiegend historischen Ausstellung daran, dass Folter und gewaltsamer Tod durch Hinrichtungen bis heute nicht ausgemerzt sind.

Wovon heute nur noch Flur- und Straßennamen zeugen – „Im Galgenfeld“, „Auf dem Richtsberg“ etc. -, das will die Ausstellung genauer unter die Lupe nehmen. Sie thematisiert die einstige topografische Lage von Richtstätten und gewährt mittels zahlreicher Exponate, darunter seinerzeit typische Strafutensilien (Fesseln, Schandmasken etc.) sowie Hinrichtungsbauten und -waffen (Galgen, Richtschwerter etc.), Einblicke in ein düsteres Kapitel des europäischen Rechtswesens.
Gezeigt werden außerdem archäologisch untersuchte Skelettreste, die Auskunft über die Straf- und Rechtspraxis früherer Zeiten geben und Einzelschicksale beleuchten. Mit dabei sind auch das mutmaßliche Skelett des bekannten Räuberhauptmannes „Schinderhannes“ und seines Kompagnons, des „Schwarzen Jonas“.

Ein regionaler Bezug zu Hessen und Kassel wird durch weitere Exponate und Kartenmaterial hergestellt. Zahlreichen Veranstaltungen wie Lesungen, Vorträge, Führungen und Stadt-Spaziergänge – unter anderem zu hiesigen „Orten des Grauens“ – begleiten die Ausstellung.

 Eintritt (inkl. Museumsbesuch): 9.00 EUR

Begleitend zur Ausstellung findet am 30. Mai 2012, 19.00 Uhr,  ein Vortrag zum Thema: „Die „Hexen“ von Besse – Das Gerichtsverfahren in Gudensberg gegen die „Hirtenbarbara“ 1662/63“ statt. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.

Zur Ausstellung ist ein Begleitbuch erschienen, Preis 14,90 Euro.

Ich würde mir den Vortrag gern anhören, werde das aber wegen des fühen Beginns wohl leider nicht schaffen. Aber die Ausstellung besuche ich sicher.

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