so Allerlei

Rund um rattus noctis und die Räucherhexe

Versuch macht kluch

So lautet mein Fazit nach dem letzten Wochenende.

Samstag waren mein Mann und ich mit meiner Mama in Calden auf der Gartenausstellung. Wunderschönes Wetter, viel zu gucken (und auch etwas zum kaufen), dazu leckeres Essen und Getränke. Ein toller Tag in Harmonie, der bei unserem Lieblingstürken in Kassel ein nettes (und sattes) Ende nahm. Muttis erste Bekanntschaft mit der türkischen Küche verlief übrigens bestens. Mama hat’s geschmeckt.

Ich hatte mir vorsorglich meine Kniestützen angezogen und zwischendurch immer wieder längere Sitzpausen eingelegt. Trotzdem war der Tag für die Knie mehr als anstrengend und auch sehr schmerzhaft. Die Orthesen bestehen aus dickem Elastikmaterial mit Kunststoffstäben und sind bei wärmerem Wetter auch nicht besonders angenehm zu tragen. Quasi ein Saunaanzug für den Kniebereich.

Alsfeld 2014Sonntag war mein erster Auftritt in diesem Jahr mit dem Wildkräuterweib beim Kräuter- und Märchentag in Alsfeld. Vorsorglich hatten wir die Auftrittsdauer auf einige Stunden begrenzt, und das war auch die richtige Entscheidung. Auch wenn der Tag wunderschön war, wir viele alte Bekannte wieder trafen und eine Menge Spaß mit dem Publikum hatten, so waren wir am Ende ziemlich geschafft. Meine (wieder vorsorglich getützten Knie) taten gemein weh. Ich bin Abends kaum noch aus der Badewanne gekommen, weil die Gelenke einfach ihren Dienst versagt haben.

Und so geht es mir jetzt seit einigen Tagen bewegungstechnisch nicht so gut. Mit der Konsequenz, dass mein Motorradclub die Pfingstfahrt ohne mich und meinen Mann machen wird. Ich schaffe momentan weder lägere Strecken auf dem Motorrad noch ausgedehnte Besichtigungstouren. Und meinen Freunden den Spaß verderben, indem ich sie ausbremse oder ständig rumjammere, will ich auch nicht. Eventuell werden wir einige kürzere Touren versuchen. Immer mit der Option jederzeit anzuhalten oder umzudrehen. Alles kann, nichts muß.

Nächste Woche habe ich wieder einen Termin beim Orthopäden. Da ist noch einiges zu klären und auszukurieren, ehe ich wieder richtig gut zu Fuß bin. Und bis dahin lasse ich es ruhig angehen.

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Knie, Chaos, Knack-und Weh

Es ist wie verhext (ha, der war gut)!

Das rechte Knie musste nun am 07. Mai ausgesprochen spontan unters Messer. Ein anderer Termin war nicht verfügbar, mein Knochendoc davor und danach nicht anwesend und Pfingsten im Anmarsch. Und ausserdem sollte es ja „nur“ eine Gelenkspiegelung mit der Beseitigung einiger störender Stellen werden.

Sollte!

Die übliche Prozedur im Vorfeld mit Blutuntersuchung, EKG usw. beim Hausarzt kannte ich ja nun schon. Ebenso das „Einchecken“ bei der ambulanten OP. Das nette OP Team (hallo, ich schon wieder), ein Kribbeln im Gesicht und angenehmer Schlaf, aus dem ich dann (wie beim letzten mal) gar nicht so gerne geweckt wurde. Erfreulicherweise tat das Knie nicht so weh wie damals das linke, was mich noch im Aufwachraum verhalten optimistisch stimmte. Dann fing es doch etwas zu klopfen an. Allerdings eher an der Stelle, an der man mir vor der OP die Blutzufuhr im Bein gesperrt hatte und schließlich auch im Knie. Also bat ich den freundlichen Pfleger um eine Gabe Paracetamol zu meinem Tropf dazu. Der gute Mann suchte wie wild und musste dann feststellen, dass das gewünschte Mittel nicht verfügbar war. Irgendwer hatte es aufgebraucht und nicht wieder nachgefüllt. Die Alternative (Paracetamol mit Codein) musste ich aufgrund Codeinallergie und drohendem anaphylaktischem Schock ablehnen. Schließlich verabreichte er mir eine ausgesprochen geringe Dosis (eher eine Kinderportion) des Mittels, das man mir auch während der OP gegeben hatte. Der Erfolg war wirklich umwerfend. Innerhalb von Minuten wurde ich schläfrig, rollte mich auf der Seite liegend zusammen und dämmerte vor mich hin. Ich bekam auch einige Wortwechsel mit, konnte mich aber weder bewegen noch verständlich machen. Im Klartext: Ich war bolzenbreit!

Ich muss wohl gut 3 Stunden dort gedöst haben, als mich der Assistent vorsichtig zum Aufsetzen animierte. Das bekam mir allerdings gar nicht, und so fand ich mich mit einem erneuten Kreislauftropf schnell in der Rückenlage wieder. Schließlich forderte die andauernde Flüssigkeitsgabe ihren Tribut und ich wankte auf Krücken und mit Unterstützung zum Patienten WC. Mein aschgraues, mit leichtem Grünstich schimmerndes Gesicht im Spiegel hätte mich warnen sollen, aber dann ging alles ganz schnell: Raus aus dem WC, schnell in einen Stuhl, nach einem Eimer gerufen, die erste Nierenschale mit Aufwachkaffee gefüllt, die zweite nicht schnell genug bekommen und mit gefühlten 5 Bar den Aufwachraum samt Pfleger „geduscht“. BLÄRCH! rechtes Knie

Mir ist ja sonst wenig peinlich, aber da habe ich mich in Grund und Boden geschämt. Zum Glück waren alle anderen Patienten bereits entlassen, so dass niemand sonst das Chaos mit ansehen musste. Gegen 14.30 uhr konnte mich mein Mann dann abholen und behutsam nach Hause fahren. Mit letzter Kraft bin ich dann die Treppe hochgehumpelt und ins Bett geschlichen. Mein Doc, der mich später zur Kontrolle noch anrief, hat sich über die Kaffeedusche allerdings schlapp gelacht und gleich gefragt, ob er zum Kontrolltermin am nächsten Tag lieber seine Regenkombi anziehen sollte. Pfff! fiese Ränder

Nun ja, der Rest ist schnell erzählt: am nächsten Tag ging es besser, Kontrollen und Selbstpiek-Thromboseprophxlaxe war auch wie immer. Und es war natürlich nicht „nur“ eine Gelenktoilette zur Reinigung von Krümeln usw., sondern auch ein gerissener Innenmeniskus rechts. Hätte die nette junge Arzthelferin nicht noch die Pflaster so auf dem gestreckten Knie befestigt, dass mir bei jeder Beugung die Haut etwas mehr abgezogen wurde, bis sie in Blasen abging, wäre das Ganze leichter zu vergessen gewesen. Im Nachhinein habe ich mich dann auch noch an den bereitliegenden Beatmungbeutel neben meinem Bett erinnert. Da war mein Zustand wohl doch nicht so „lala“ gewesen.

Und jetzt? Einen Auftritt auf dem Schmeckefuchs wenige Tage nach der OP musste ich schweren Herzens absagen. Ich wäre so gern hingegangen, aber daran war nicht zu denken. Auch sonst habe ich mit meinem Laufwerk noch so einige Probleme, zumal das linke Knie immer noch nicht so richtig ok ist. Im schlimmsten Fall muss en nochmal unters Messer. Aber daran will ich momentan nicht mal denken. Treppensteigen ist tagesformabhängig und längere „Stand- oder Gehphasen muss ich mit meinem Orthesen bewerkstelligen. Ohne Kniestützen geht es wohl die nächste Zeit nicht. Meine CBR hat mich dieses Jahr auch erst 2 mal im Sattel gesehen. Die Vibrationen sind für’s Knie noch nicht so toll. Mal schauen, was die nächsten Tage so bringen werden. Ich hoffe auf schönes Wetter, da dann die Schmerzen wesentlich geringer werden. Feutigkeit und Kühle bzw. Kälte sind das, was ich gerade absolut nicht gebrauchen kann. Dann tut nämlich alles so weh, dass ich manchmal heulen könnte.

Es gibt da auch noch andere „Baustellen“, die ich dieses Jahr in Angriff nehmen muss. aber das ist eine andere Geschichte und kommt erst später. Jetzt muss ich erst mal wieder auf die Beine kommen (schöner Wortwitz) und das aufarbeiten, was so alles liegengeblieben ist. und da wird mir mit Sicherheit nicht langweilig.

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Und wieder fehlt jemand

nicht direkt mir, aber lieben Freunden. Ihr Wegefährte Apollo hat seine Reise ins Sommerland angetreten.

Apollo war, wohl bedingt durch seine traumatischen Erlebnisse bei den Vorbesitzern, nicht unbedingt immer ein einfacher Hund. Aber er war eine Persönlichkeit auf 4 Pfoten mit Charme und Liebenswürdigkeit. Ich mochte Apollo auf Anhieb bei unserer ersten Begegnung. Ihm schien es ähnlich zu gehen. Nie war er zu mir böse oder aggressiv, ganz im Gegenteil.

Dobermänner waren nie meine „Traumhunde“, aber Apollo zeigte mir, wie toll diese Hunderasse sein kann, wie verschmust und liebebedürftig. Und wie wunderschön ohne beschnippelte Ohren und ohne kupierten Schwanz. Er hat mein „Dobermann-Bild“ grundlegend zum Positiven verändert.

Vor längerer Zeit habe ich mit Apollo und seinen Menschen ein Übungsprogramm „freundliche Besucher“ gemacht. Ich kam öfter zu Besuch und vermittelte Apollo, nicht zuletzt durch kleine Leckerchen und viele Streicheleinheiten, dass Besucher keine Bedrohung sondern etwas Tolles sein können. Unsere Übungen hatten Erfolg, und Apollo wie auch uns Menschen tat diese Erfahrung gut.

Leider ging es „der ollen Wutz“ in den letzten Monaten zunehmend schlechter. Und nun hat er seine letzte Reise angetreten.

Lieber Apollo, liebe alte Wutz,

jetzt kann ich deinen Menschen keine Knuddelgrüße mehr an dich ausrichten. Du bist fort.

Ich sitze hier vor der Tastatur, tränenblind, und kann mir vorstellen, wie weh der Abschied von dir deinen Menschen tut. Ich wünsche dir, dass du dich im Sommerland wohl fühlst, rennen und toben kannst wie ein Welpe. Unzählige Pinkelbäume gilt es dort zu entdecken, Artgenossen zu beschnüffeln und endlos Leckechen zu futtern, ohne Bauchweh zu bekommen.

Mach’s gut Wutz, du warst und bist ein ganz Feiner.

Apollo

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Ich trage etwas mit mir herum

und dies schon seit Anfang des Monats. Da hatte ich nämlich plötzlich einen Umschlag im Postkasten, der einen ganz, ganz lieben Brief und ein rot weisses Bändchen mit Quasten enthielt. Ich habe mich über diesen Brief riesig gefreut, und auch über das Bändchen.

Nach einem alten osteuropäischen Brauch werden diese „Märzbändchen“ Anfang des Monats verschenkt und sollen Gesundheit und langes Leben bringen. In Bulgarien ist dieser Brauch besonders beliebt. Gesundheit und langes Leben…solche guten Wünsche kann ich gerade gut gebrauchen. MärzbändchenUnd so habe ich das Bändchen zwar nicht an mein linkes Handgelenk gebunden, aber dort befestigt, wo es mir besonders wichtig ist: Ich trage es mit in meinem Zopf. Meine lange „Antenne“ hinten ist mein ganzer Stolz, und da ich vor gar nicht so langer Zeit einige Wochen ernsthaft darum bangen musste (ich mag hier nicht in Details gehen, das ist ZU privat), ist dies für mich genau der richtig Ort für mein Märzbändchen. Seit ich es aus dem Umschlag genommen habe, begleitet mich das Bändchen rund um die Uhr. Ich freue mich schon, wenn ich es zum passenden Zeitpunkt der Natur zurückgeben werde, werde es aber auch sicher vermissen, da es inzwischen ein Teil von mir geworden ist.

Wer noch mehr über diesen wunderschönen Brauch erfahren möchte, sollte unter anderem hier nachlesen.

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Wer sich gefragt hat, was ich so die letzten Wochen gemacht habe

dem kann ich Einiges erzählen:

„Knietechnisch“ war ich bis letzte Woche auf dem Weg der stetigen Besserung. Die Schnitte sind gut verheilt, es gibt wohl kaum eine Narbe. Auch die Beweglichkeit wurde, nicht zuletzt dank Physiotherapie, besser. Bis…tja, bis ich in der Physio auf diesen ollen halben Gummiball steigen musste. Mit einem Bein war das noch leicht, minutenlang mit beiden Beinen darauf balancierend ziemlich anstrengend aber auch spassig.

gigantic

Erinnerte das Teil doch an einen – ähm – „gigantic red rubber boob“, *öhm, hüstel*.

Na gut, nicht ganz so wie links,  eher so wie auf dem rechten Bild: Balance

Die Probleme stellten sich ca. 2 Stunden später ein: Bestialische Schmerzen in beiden Knien und im Lendenwirbelbereich, die tagelang anhielten und mich zwischendurch so piesackten, dass mir die Tränen kamen und die Luft wegblieb. Meine Nachtruhe war nächtelang dahin und meine Beweglichkeit auch. Zum Wochenende musste ich mir den Gehstock wieder aus der Ecke holen und viele Sitzpausen einlegen. Selbst die Schmerzen direkt nach der OP waren ein Witz gegenüber diesem Ziehen, Stechen, Reißen und Hämmern vom Kreuz an abwärts. Zwischendurch musste ich dann sogar zum sonst verpönten Schmerzmittel greifen, um wenigstens nachts etwas Entspannung zu finden.

Inzwischen ist der Schmerz zum Glück abgeklungen, der Gummiball wird definitiv nicht mehr benutzt und die Beweglichkeit kommt wieder. Meine Physiotherapeutin war mehr als entsetzt, als ich ihr über die Folgen unserer „Turnstunde“ berichtet habe. Die nächsten Therapiesitzungen werden die Übungen ausgesprochen sanft ausfallen.

Leider hat mich das Ganze in meiner gesamten Planung wieder zurückgeworfen. Ich hoffe ich kann jetzt endlich wieder durchstarten.

Wobei…

So ganz ausgestanden ist die Kniegeschichte ja nocht nicht, morgen früh muss ich für das rechte Knie ins MRT. Nach der Gummiballgeschichte knackt es dort drinnen mehr als verdächtig, und auch der entsprechende Schmerz bei einer falschen Bewegung kommt mir noch vom linken Knie so bekannt vor. Auch mein Doc teilt meine Vermutung von einem beschädigten Meniskus rechts und hat mich für die nächsten 4 Wochen erst mal weiter krankgeschrieben. egal was bei der untersuchung morgen rauskommt: Ich bringe den ganzen Mist hinter mich, damit ich dann den Rest des Jahren endlich mal etwas Ruhe habe. So langsam bin ich nämlich schwer genervt.

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