so Allerlei

Rund um rattus noctis und die Räucherhexe

Das Knie wird besser

und heute kamen endlich die Fäden raus. Wobei mich die Dinger nicht so sehr gestört haben, was das Empfinden angeht. Aber auf mein geliebtes „in der Wanne aalen“ musste ich vezichten. Übermorgen geht’s zur Physiotherapie, damit das Gelenk langsam wieder voll belastbar wird.

Die Fäden sind rausMeine Krücken habe ich gegen einen Gehstock getauscht, da ich das Knie noch nicht länger voll belasten kann. Laufen geht damit schon ganz gut. Nur Treppenstufen muß ich nach wie vor einzeln nehmen, da ich mich nicht mit dem geschwächten Knie voll abstoßen will. Eine längere Autofahrt gestern hat mir gezeigt, dass ich mich wirklich nicht übernehmen darf. Und laut Doc. herrscht nach wie vor strengstes Motorradverbot. Aber auch das kann ich angesichts einstelliger Temperaturen und morgendlicher Minusgrade gut verkraften.

Heute habe ich die nächste Überweisung bekommen: CT für das rechte Knie. Der Schmerz ist identisch zum linken, aber längst nicht so stark. Und bevor die Saison wieder losgeht, möchte ich fit und sicher auf beiden Beinen sein. Nochmal ein Jahr auf einem gerissenen Meniskus rumlaufen mache ich jedenfalls nicht! Bei der nächsten OP weiss ich dann schon ,was mich erwartet und danach ist mein „Fahrwerk“ wieder wie neu.

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Das linke Knie

hat seine OP hinter sich. Am 05.02. bin ich morgens im Taxi zur ambulanten OP gefahren worden. Im Gepäck viele gute Wünsche, ein bisschen „Muffensausen“ und meine Krücken. Die Wartezeit war zum Glück kurz. Mit mir im Wartezimmer ein älterer Herr, der wohl selbständiger Metzgermeister war und vor mir seinen OP-Termin hatte. Nicht nur, dass er mit seinen Krücken 2 Sessel quer belegt hatte, auch machte er sich auf dem verbliebenen Sofa so breit, dass mir nur der harte, dafür höhere Stuhl in einer Ecke blieb. Dann durfte ich mir ein minutenlanges Lament über Termine („nix geht ohne Beziehnungen…wenn ich da keine Ahle Worscht geschenkt hätte wäre ich immer noch nicht dran…“) anhören, ehe diese wandelnde Jammerdepression nach 10 Anläufen die okkupierte Sitzecke verlassen konnte und zur OP geholt wurde. Kommentar Anaesthesieassistent:“ Das sind unsere orthopädischen Fangmöbel, wer da drin sitzt kommt alleine nicht mehr raus und kann nicht abhauen.“ Da die letzte Nacht für mich sehr kurz war, ich konnte einfach nicht einschlafen und dann ging der Wecker, habe ich danach still und friedlich vor mich hin gedöst.

Und dann ging es los: Schmuck ab (aua mein „fester Ohrring“)  T-Shirt und Unterwäsche anlassen, Kittel, Haube (bäh) und Fußschoner übergezogen und ein kurzes Gespräch über die Durchführung etc. Im ganzen Gebäudekomplex war es ausgesprochen frisch, und die nackten Füße in den Plastikschonern fühlten sich schon nach kurzer Zeit ziemlich klamm an.

Im OP empfing mich eine komplett vermummte Truppe, von denen mir einige sehr nett auf den recht hohen Tisch halfen. Jetzt wurde ich auch die ollen Fußschoner endlich los. Besser kalte Füße als feuchte Treter in Plastikhüllen! Kurz eine Nadel in den linken Unterarm gepiekst (hurra, endlich hat da mal jemand sofort meine Armvene gefunden) und rechts die Blutdruckmanschette dran. Dann sollte ich bei geschlossenen Augen ruhig durchatmen, was ich auch getan habe. 21…22… Meine letzte Bemerkung war: Das kribbelt ja im Gesicht, dann war ich wohl weg.

Irgendwann (ich hatte absolut kein Zeitgefühl) wachte ich aus angenehmen Träumen auf, die sich um nette und freundliche Leute drehten. Ach, ich hätte so gerne noch etwas geschlafen. Man half mir vom Tisch in einen Rolli und fuhr mich (gesundes Bein als Stütze unter dem dick bandagierten) in den Aufwachbereich. Dort kam ich wieder ins Bett. Der nette Assistent packte mir gleich eine Stütze unter das linke Knie und erinnerte mich damit daran, dass dort wohl gerade jemand einen 12er Bohrer mit Hammerschlägen hindurchgetrieben haben musste. Zumindest fühlte es sich so an. Der erste Schmerz war wirklich brutal. Aber da dieser Jammerlappen von vorhin im Abteil neben mir geflennt hat wie ein Baby hab ich mir das Gewinsel komplett verkniffen. Neee, da hab ich auch meinen Stolz. Und SO weh tat es nach ein paar Mal ruhig durchatmen dann auch nicht mehr. Mit einem Fläschchen Paracetamol am Tropf, Milchkaffee und Butterkeksen am Bett und netten Gesprächspartnern zur nicht jammernden Seite, hatte ich fast 4 Sterne Hotelfeeling. So habe ich auch den Ortsvorsteher aus Mamas Wohnort getroffen, gleich einige Dinge bezüglich Winterdienst und Müllabfuhr diskutiert und den Rest der Zeit mit ihm, dem Assistenten und meinem Doc über Motorräder gefachsimpelt. Biker unter sich *grins*. Zwischendurch hatte sich der Schmerz nahezu gänzlich gelegt, und nach 2 zusätzlichen Infusionen (die haben mir locker 2 Liter Flüssigkeit verpasst) einem weiteren Kaffee und Keksen war ich fit genug zur Heimfahrt. Mein netter Taxifahrer (hier noch ein dickes DANKE an den Chef vom RF Fahrdienst, „meinen Rafet“) nahm mich direkt am OP in Empfang und brachte mich erst zum Auto und dann sehr liebevoll und vorsichtig bis zur Haustür.

Und zu Hause binn ich dann nur noch seeehr behutsam  mit Krücken die Treppe hoch, aus den wichtigsten Klamotten und ab ins Bett. Schlafen, schlafen und einfach nur schlafen, bis in den Abend hinein. Da waren die Schmerzen dann wirklich gut abgeklungen, und so habe ich von den mitgegebenen Pillen und Zäpfchen bis heute keinen Gebrauch gemacht. Essen gab es von meinem Schatz direkt ans Bett und viel Zuwendung *hach*. Doc und Anaesthesist riefen auch nochmal an, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen. Die Nacht verlief erstaunlich gut, der Schmerz nahm immer mehr ab. Am nächsten Morgen konnte ich schon fast ohne Krücken ins Bad humpeln. Die Kontrolle beim Doc verlief sehr erfreulich, auch ein erster Funktionstest gab keinen Anlass zur Beschwerde. Da sich der Verband schon am Abend verabschiedet hatte (Kugelfische kann man nicht verbinden!) gab es frische Pflaster und meine Anti-Thombose Spritzen für daheim.

Selbstpieken ist eine völlig neue Erfahrung! Und das, wo ich Nadeln so HASSE! Aber es ist ausgesprochen einfach und nicht schmerzhaft (es sei denn man kriegt beim Pieken Angst und macht einen Rückzieher).

Also:

  • Stelle am Rettungsröllchen links oder rechts unterhalb des Nabels suchen
  • desinfizieren
  • Spritzenschutz abnehmen
  • desinfiziertes Röllchen zusammendrücken
  • Nadel im 90 Grad Winkel rein in den Speck
  • langsam den Spritzenkolben drücken bis es knackt
  • Spritze zurückziehen und sehen, dass der Nadelschutz einrastet
  • fertig!

Und gestern sah das Knie schon wieder bessser aus. Auch die Beweglichkeit nimmt zu, ich darf mir aber nicht zu viel zumuten. Dafür erhalte ich dann eine deutlich unangenehme Rückmeldung. Die letzte Nacht war prima, obwohl ich mich nach über einem Jahr heftiger Schmerzen jetzt erst mal an qualfreies Schlafen gewöhnen muss. Das klingt jetzt wirklich bescheuert, aber wenn man so lange auf jede Bewegung einen fiesen Schmerz im Knie als Reaktion erhielt und damit schon instinktiv rechnet, verstört es doch gerade etwas, dass da einfach so gut wie nichts weh tut.

Nächste Woche geht es zur Krankengymnastik, dann wird es sicher noch besser. Laut Doc war der Meniskus komplett durchgerissen und ziemlich gefetzt. Dass ich darauf überhaupt noch gelaufen bin, hat ihn doch sehr gewundert. Zusammenfassend kann ich bis jetzt nur Positives berichten. Sowohl Vorbereitung als auch Durchführung, Ergebnis und Nachsorge sind für mich bis jetzt ausgesprochen erfreulich verlaufen. Dazu ein nettes Team beim Doc, den Untersuchungen und im OP. Irgendwann wird auch das rechte Knie dran sein, aber davor habe ich jetzt wirklich keine Angst mehr.

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Endlich mal positive Nachrichten

Ich kann etwas Erfreuliches vermelden. Meine Mama hat die, leider unausweichliche, OP gut überstanden und ist seit einigen Tagen wieder zu Hause. Wir freuen uns beide, dass mein „Hühnchen“ wieder da ist. Sie braucht noch viel Ruhe und muss erst eimal wieder etwas aufgepäppelt werden, aber das Essen schmeckt langsam wieder und ihren Humor hat sie auch noch. Der erste WinterlingZur Begrüßung zeigte sich bei Mama im Garten, vorsichtig unter dem Laub hervorlugend, der erste kleine Winterling.

Ich freue mich nicht nur über Mama, sondern auch (wer hätte das gedacht) auf meinen OP Termin. Ja, das liest sich hier langsam wie ein Bericht aus dem Krankenhaus, lässt sich aber nicht ändern. Noch eine Woche, dann habe ich es um diese Uhrzeit schon hinter mir und alles ist gut. Ich unterstelle das jetzt mal meinem Schicksal und sehe die Sache nur positiv. Angst habe ich keine, nur das feste Ziel in einigen Wochen endlich wieder mein Fahrrad benutzen und durch Wald und Wiesen streifen zu können. Zudem bin ich mit dem Wildkräuterweib gerade voll in der Planung für 2014, was unsere Auftritte betrifft. Und wenn die Saison im Frühjahr losgeht, möchte ich beweglich und fit sein.

Heute war aber draußen wieder einmal der vorsichtige Pinguingang über Eis und Schnee angesagt.  Da meine Mutti noch nicht vor die Tür mag, bin ich für sie unterwegs gewesen und habe „Beweisfotos“ gemacht. FamiliengrabUnd ein Besuch auf dem Friedhof gehört bei uns immer dazu. Das ist jetzt aber weder traurig noch morbide. Das Familiengrab ist bunt und individuell und wie besuchen unsere Angehörigen dort fast so, als ginge man einfach „auf ein Schwätzchen vorbei“. Oma bekommt regelmässig eine frische Kerze gebracht, da sie es im Leben immer gern warm hatte. Papas Kranz wurde kontrolliert und für bestens befunden. Opa bekam ein freundliches „Hallo“. Ich musste noch einige Sachen zu meinem Vater sagen, und das geht momentan gerade an seinem Grab am besten. Manchmal bringe ich ein Räucherstäbchen mit, was mir schon öfters erstaunte Blicke der anderen Friedhofsbesucher eingebracht hat. Na und?

Auch die vor kurzem verstorbene Nachbarin habe ich in aller Ruhe besucht. Zu ihrer Beerdigung war mir am Grab einfach zu viel Rummel, und den mag ich auf dem Friedhof überhaupt nicht. Still und einsam lag der neue Teil des gefrorene SchönheitFriedhofes da, die Wege nur von einigen Tierspuren im Schnee gezeichnet.

Die vielen Blumen auf Irmgards Grab waren vom Frost konserviert worden, und die Schönheit der voll erblühten Rosen in eisiger Starre bis zum nächsten Tauwetter festgehalten. Der Kontrast der roten Blüten mit dem dunklen Grün und dem weißen Schnee war wunderschön. Wie bei ihrer Beisetzung piepste plötzlich ein Vogel in nahen Baum. Eine aufgeregte Elster kommentierte meine Anwesenheit mit empörten Tönen. Es war kalt, einsam und so unglaublich friedlich. Ich ging mit einem Lächeln.

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Und irgendwie

hat das neue Jahr nicht so prickelnd angefangen.

Momentan kuriere ich eine heftige Erkältung aus, aber das ist schon fast nicht mehr erwähnenswert.

Meine Mama ist seit einer Woche im Krankenhaus und fühlt sich immer noch nicht besonders. Eventuell muss sie sich doch einer größeren Operation unterziehen lassen. Womit wir schon beim Thema wären: Anfang Februar muss auch ich unter’s Messer. Der Innenmeniskus des linken Knies ist, wie bereits befürchtet und erwartet, gerissen und kaputt. Eine ambulante OP soll es richten. Den Termin und die Krücken habe ich schon, jetzt fehlen nur noch die Blutwerte und dann kann es losgehen. Ich sehe die ganze Sache gelassen, da es schmerz- und bewegungstechnisch nur besser werden kann. Und jetzt im Winter ist noch nichts los, da kann sich die olle Räucherhex‘ richtig in Ruhe auskurieren und sich vom Waldschrat verwöhnen lassen.

In Ruhe auskurieren konnte sich eine liebe, von mir sehr geschätze Person nicht mehr. In der Nacht zum Montag hat wieder jemand, den ich mein ganzes Leben kannte, die letzte Reise angetreten. Auf der Trauerfeier meines Vaters haben wir uns das letzte Mal gesehen, da ging es Irmgard schon sehr schlecht. Sie hat bis zuletzt gekämpft, war eine liebevolle Mutter, Oma und Ehefrau. Sitzend hat sie ihre Hausarbeit erledigt, wenn das Stehen zu schwer wurde. Letzten Samstag hatte sie Geburtstag, den sie aber kurzfristig im Krankenhaus verbringen musste. Leider haben weder meine Mutti noch ich gewusst, dass sie auf der gleichen Etage wie meine Mama lag. Wir hätten sie doch sonst besucht! Sonntags hat sie -gelassen und positiv wie immer – noch ihre Scherze gemacht. Der Tod kam dann in der Nacht ganz plötzlich und hat ihren Kampf gegen den Krebs beendet.

Irmgard war einer der positivsten Menschen, denen ich bisher begegnet bin. Egal wie schlecht es ihr ging, sie hat immer nach vorn geschaut. Stets hatte sie aufmunternde Worte für andere, hat nie geklagt oder sich beschwert. Ich kenne sie (fast immer) nur lächelnd oder lachend. Wenn wir uns getroffen haben, kamen wir beide nach wenigen Minuten aus dem Gekicher nicht mehr heraus. Ich hätte ihr, die mit Anfang 50 viel zu früh gehen musste, noch viele schöne Jahre mit ihrer großen Familie gewünscht. Möge sie da, wo sie jetzt ist ebenso lachen und glücklich sein wie unter uns.

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Das alte Jahr

verabschiedet sich in einigen Stunden. Irgendwie ist dieses Jahr an mir regelrecht vorbeigerast. Dreht sich plötzlich die Erde schneller? Habe ich angst, etwas zu verpassen, nicht erledigt zu bekommen? So ganz genau weiss ich das im Moment wohl selbst nicht.

So viel ist in diesem Jahr passiert, und ich habe viel erlebt. Nicht nur schöne Dinge, auch viele traurige Begebenheiten und vieles, was mich nachdenklich gemacht hat (und noch macht). Freude und Glücksgefühle waren dabei und viele, viele Tränen.

Gute Vorsätze für das nächste Jahr habe ich nicht. Die halten erfahrungsgemäss eh nicht länger als eine Wunderkerze brennt. Und um mir etwas vorzunehmen brauche ich nicht den spektakulären Jahreswechsel. Vorhaben kann ich jederzeit planen und umsetzen (oder auch nicht).

Heute Abend werde ich sicher etwas nachdenklicher sein als sonst. Ab morgen werde ich mich wieder für etliche Tage mit der neuen Jahreszahl schwertun und mich jedes Mal aufs Neue darüber ärgern.

Der Januar beginnt mit meinem Neujahrsausflug und startet mit meinem Besuch „in der Röhre“ zur Knieuntersuchung am 03.01.2014 gleich spannend.

wie auch immer jeder für sich diese letzte Nacht des Jahres begehen wird: Ich wünsche allen ein friedliches, gesundes und erfülltes neues Jahr.

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