Sorry ist Englisch und bedeutet übersetzt Entschuldigung. Und es wird fast so inflationär und gedankenlos verwendet wie manch anderes Modewort. Sorry klingt cool und ist schnell gesagt. Dann hat man sich ja entschuldigt und alles ist gut (?).
Eine Entschuldigung auszusprechen ist nicht immer leicht. Man muss sich zurücknehmen, Fehler eingestehen und auch irgendwie klein beigeben. Sich eben entschuldigen. Natürlich kann man es auch andersherum machen, da wird aus einem „Sorry“ dann eine rotzfreche Ansage. Und damit komme ich, passend zum heißen Wetter, nochmal auf die „Klimaschützer“ und ihre tollen Aktionen zu sprechen.
In Aachen gab es eine große, friedliche Demo von „Klimakids“. Soweit so gut. Äh…war Greta auch da? Und dann ist das passiert, was ich die ganze Zeit befürchtet hatte: „Aktivisten“ haben sich der Sache regelrecht bemächtigt, und was dann in Garzweiler abging, macht mich sprachlos. Es ist seltsamerweise immer die übliche Klientel, die sich zu solchen „Aktionen“ trifft. Mit markigen Sprüchen und spektakulären Aktionen wollen sie nicht nur Aufmerksamkeit, sondern ihre Ideologie auch notfalls mit Gewalt und Sachbeschädigung durchsetzen.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich halte es für gut, wenn man Probleme nicht nur anspricht, sondern klar und deutlich darauf hinweist, sich auch dafür einsetzt. Wenn man dabei aber anderen Meinungen niederbrüllt, Gewalt oder Sachbeschädigung anwendet und alles diffamiert, was nicht der eigenen Meinung entspricht, dann hört für mich der „Spaß“ und das Verständnis auf. Und genau DAS ist in Garzweiler passiert.
Da wurden Pumpenhäuschen in Brand gesetzt, Unmengen von Müll hinterlassen, sich selbst und andere inclusive Einsatzkräfte bewusst in Lebensgefahr gebracht und nicht zuletzt Felder verwüstet. Da fällt mir glatt das alte Zitat aus den Werner Comics der 80er ein: „Wir trampeln durchs Getreide, wir trampeln durch die Saat, hurra, wir verblöden, für uns bezahlt der Staat“. Da werden in Petersilien- und Möhrenfelder breite Schneisen gelatscht, Hand in Hand quer durch Getreidefelder marschiert. https://www.agrarheute.com/land-leben/garzweiler-demonstranten-zerstoeren-aecker-554717 Die Organisation, die dahinter steckt, nennt sich bezeichnenderweise „Ende-Gelände“, mit einer Homepage ohne Impressum, dafür nachher mit gelöschten Videos dieser Irrsinnsaktionen und dem vollmundigen Versprechen, die Bauern zu entschädigen. HÖH? Woher haben die das Geld, falls es überhaupt stimmt? Aber Ende-Gelände passt wirklich. Auf dem zertrampelten Bereich wächst erst mal nix mehr.
Auf ihrer Kontakseite beschreiben sie sich so:
Wir sind ein breiter Zusammenschluss von Menschen aus den Anti-Atom- und Anti-Kohle-Bewegungen, aus den Vorbereitungsgruppen der Klimacamps in Rheinland und Lausitz, von der Waldbesetzung im Hambacher Forst, aus klimapolitischen Graswurzelinitiativen und Bürgerinitiativen, aber auch größeren Umweltorganisationen, aus linken Politgruppen und andere mehr. Gemeinsam sind uns die Überzeugung, Klimaschutz selber in die Hand nehmen zu müssen und der Wunsch, mit einer über die Proteste der letzten Jahre hinausgehenden Aktion zivilen Ungehorsams ein weithin sichtbares Signal für eine Wende hin zu echtem Klimaschutz zu setzen.
Ah, ja. Größere Umweltorganisationen? Hambacher Forst, wo ja für neue Baumhäuser mal eben 50 Bäume abgesägt und verarbeitet wurden? Ziviler Ungehorsam? Anscheinend heiligt hier der Zweck jedes Mittel, und wenn es um Zerstörung geht. Da wollen also „Aktivisten“ für den „Klimaschutz“ demonstrieren und zerstören dabei mutwillig Anbauflächen und schädigen Landwirte? Ach ja, scheissegal, denn das Zeug zum essen kommt ja aus dem Supermarkt. Was hätte es einen Aufschrei gegeben, wenn das Gleiche z.B. einer „friedlichen, ökologisch biologisch orientierten Agrarkommune“ passiert wäre? Politiker einer bestimmten Richtung wären schreiend auf die Barrikaden gegangen, hätten Anschuldigungen erhoben und „lückenlose Aufklärung“ gefordert. Aber so waren es ja „nur“ Bauern. Und das „Bauernopfer“ war ja schon immer nichts wert. Weder im Schach noch in der Politik. Und die Politiker, „grün“ vorneweg? Der geschädigte Landwirt regt sich öffentlich auf. Und das absolut zu Recht. Und der Berliner Grünen-Abgeordnete Georg Kössler twittert „Sorry, Deine Möhren sind nicht wichtiger als unser Klima“. Kollateralschaden oder was???? Und das tut er mit einem dahingerotzten „sorry“ ab? So kann man eine Entschuldigung auch zu einer Ohrfeige machen.
Wir haben hier zu Hause einen Naturgarten, betreiben aktiven Vogelschutz, ziehen Wildvögel auf, kaufen lokal ein…Ich bin als bekennende Hexe durchaus naturverbunden und das auch spirituell. Aber auch für mich gibt es Grenzen und Regeln. Und die erste heisst: Tu was du willst, aber schade niemandem. Eine weitere Regel besagt: Alles was du tutst, kommt 3, 5, 7 oder gar 9fach zurück. Na dann Mahlzeit, was die depperten Trampelaktivisten betrifft. Ihr wollt Mutter Erde schützen und tretet dabei total verblödet und verblendet ihre Früchte mit Füßen? Ihr blökt markige Parolen, wollt teilweise gewaltsam eure Meinung in die Köpfe der Menschen packen? Mit DIESER Aktion und der Reaktion habt Ihr euch meine Sympathie komplett verscherzt. Und der Anhänger einer „Ökopartei“ samt seiner Parteigenossen gleich mit. Nicht dass es wen stören würde, wenn eine einsame Räucherhexe sich hier Luft macht. Ihr habt ja größere Ziele im Blick. Auf mich könnt ihr nicht mehr zählen, soviel ist sicher. Und jedem, der mir mit dem „Klimagedöns“ kommt werde ich erzählen, was für verblendete, ignorante Arschlöcher ihr seid. Ich werde meinen Gesprächspartnern erklären, wie sie im Kleinen Natur- Umwelt- und Klimaschutz bewirken können, ohne sich einer hirnlosen, trampelden und blökenden Masse anschließen zu müssen.
Ach ja: Sollte sich irgendwann irgendwer bemüssigt fühlen in meinen privaten Lebensbereich eindringen, gar etwas beschädigen zu wollen, so sei gesagt: Ich werde dann mal MEINE Ideologie in die Köpfe dieser Menschen klopfen. Und zwar mit den gleichen Mitteln, die von diesen „Aktivisten“ so gern angewendet werden. Schließlich leben wir in einer Demokratie und es gilt gleiches Recht für alle, oder?